HAMBURG (dpa-AFX Broker) - Nach einem soliden Lauf der Aktie der Deutschen Telekom rät die Privatbank Berenberg zu Gewinnmitnahmen. Analyst Usman Ghazi stufte die Telekom in einer am Montag vorliegenden Studie von "Hold" auf "Sell" ab. Das Chance/Risiko-Verhältnis der Aktie sei mittlerweile unattraktiv. Deshalb kürzte der Experte das Kursziel von 14,00 Euro auf 13,20 Euro.

Der Markt unterschätze die Komplexität der Bewertung des Telekommunikationskonzerns. "Investoren besitzen die Aktie für ihren Seelenfrieden", so Ghazi. Die Aktie gelte als sicherer Hafen. Immerhin sei die Telekom stark in den USA und Deutschland vertreten, zwei der wichtigsten Märkte weltweit. Diese Ansicht ignoriere aber den tatsächlichen Unternehmenswert.

Vor allem das Europageschäft der Telekom hält der Analyst für überbewertet. Die geplante Unitymedia-Übernahme durch Vodafone könne hier ein mittelfristiges Risiko darstellen. Entscheidend sei daher ein Gelingen der Fusion von T-Mobile US mit Konkurrent Sprint im amerikanischen Markt. Wenn die Wettbewerbshüter hier keine Steine in den Weg legen sollten, räumt Berenberg der Telekom-Aktie allerdings ein Potenzial von bis zu 16 Euro ein. Ein Scheitern des Deals würde das ohnehin korrigierte Kursziel jedoch noch weiter senken.

Im frühen Handel gab die Aktie der Deutschen Telekom 2,42 Prozent auf 14,53 Euro nach. Damit lag sie noch etwa 10 Prozent über dem von Berenberg ausgegebenen Kursziel.

Mit der Empfehlung "Sell" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Abwärtspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktie./niw/jkr/fba

Analysierendes Institut Berenberg.

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.01.2019 / 18:33 / GMT

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