Der von der Corona-Krise schwer gebeutelte Linzer Stahlkonzern Voestalpine sieht den Tiefpunkt überwunden und rechnet mit einer Verbesserung der Geschäftslage im zweiten Halbjahr.

Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2020/21 sei dennoch mit einem leicht negativen bis positiven Betriebsergebnis (Ebit) zu rechnen, sagte Vorstandschef Herbert Eibensteiner am Mittwoch bei der Präsentation der Quartalszahlen. Die Österreicher litten im ersten Quartal unter einem massiven Nachfrageeinbruch quer über fast alle Branchen und Länder, der dem Unternehmen tiefrote Zahlen einbrockte.

Aufgrund der schwachen Auftragslage muss das Unternehmen mit weltweit rund 48.000 Mitarbeitern an seinen Standorten in der Steiermark Stellen abbauen. Für rund 500 bis 550 Mitarbeiter werde derzeit ein Sozialplan ausverhandelt, sagte Eibensteiner. Für den Aerospace-Bereich in Kapfenberg, wo etwa Triebwerksteile hergestellt werden, sei erst Ende 2021 bis Mitte 2022 wieder mit steigenden Produktionszahlen zu rechnen.

Für den Standort in Linz, wo die Auslastung zuletzt bei 75 Prozent gelegen habe, gab sich der Firmenchef aufgrund einer verbesserten Nachfrage im Juni optimistisch. "Wenn wir bei der Auslastung wieder auf 80 Prozent kommen, werden wir den stillgelegten Hochofen wieder in Betrieb nehmen". Die Voestalpine hatte Mitte März einen kleinen Hochofen in Linz vorübergehend geschlossen, während die beiden großen weiter liefen. Am Standort in Donawitz betreibt der Konzern zwei weitere Hochöfen, von denen einer bis mindestens Oktober noch steht. "Dann werden wir sehen, wie die Nachfrage der Kunden ist", sagte Eibensteiner.