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Wolfsburg (Reuters) - Die Gewerkschaft IG Metall droht im Tarifkonflikt mit Volkswagen ab kommendem Jahr mit einer Ausweitung des Arbeitskampfes.

"Wenn es heute keine Bewegung gibt, dann startet 2025 unruhig", sagte IG-Metall-Chefunterhändler Thorsten Gröger am Montag vor Zehntausenden VW-Mitarbeitern. Die Gewerkschaft habe sich auf das Unternehmen zubewegt, nun müsse der Vorstand Kompromissbereitschaft zeigen. Andernfalls "gibt es 2025 auf den Sparhammer als Antwort nur eines: Den Streikhammer", sagte er.

IG-Metall-Chefin Christiane Benner sagte, die Autoindustrie stecke zweifelsohne in einer Krise. Der chinesische Markt sei eingebrochen, dazu komme der Fehler der Politik, die die Förderung von Elektroautos gestrichen habe. "Diese Probleme lösen wir nicht mit der Schließung von Werken. Diese Probleme löst VW nicht mit der Kündigung von Beschäftigungssicherung. Diese Probleme lösen wir nicht mit weniger Geld", sagte sie. Die IG Metall sei bereit für Kompromisse, aber dafür seien Innovationen, Qualifizierung und neue Modelle nötig. Das VW-Management habe seit Jahren falsche Entscheidungen getroffen und das Unternehmen in die derzeitige Situation gebracht. "Und deshalb wird die IG Metall nicht akzeptieren, dass ihr die Zeche zahlen sollt. Dass VW Werke geschlossen werden sollen."

VW fordert in dem Tarifkonflikt eine Lohnkürzung um zehn Prozent und droht mit Werksschließungen. Die Arbeitnehmer wollen auf die Überkapazitäten mit einem Fonds antworten, der eine Arbeitszeitverkürzung an den besonders betroffenen Standorten finanzieren kann. Dazu bieten sie aber keinen Lohnverzicht an, sondern die Nutzung der jetzt anstehenden Tariferhöhung. 

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)