HAMBURG (dpa-AFX) - Die IG Metall und der Arbeitgeberverband Nordmetall starten am Montag in Hamburg in die Tarifverhandlungen für die rund 140 000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Es ist zugleich der bundesweite Auftakt in dieser coronabedingt bislang einmaligen Tarifrunde.

Die Gewerkschaft verlangt für die Metaller in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wie auch bundesweit unter anderem ein Volumen von vier Prozent mehr Geld bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten. Das Volumen soll entweder in Form von Lohnerhöhungen an Beschäftigte gehen oder als Teilausgleich für eine reduzierte Arbeitszeit in Betrieben, denen die Corona-Krise stark zu schaffen macht. Hierzu hat die Gewerkschaft die Viertagewoche vorgeschlagen.

Bundesweit wird für 3,8 Millionen Beschäftigte in der deutschen Metall- und Elektroindustrie verhandelt. Vier Prozent mehr Lohn verlangt die Gewerkschaft parallel auch im Haustarif für rund 120 000 Volkswagen-Beschäftigte. Außerdem will die IG Metall beim Umbau auf neue Technologien stärker mitreden. In Ostdeutschland verlangt sie ein "tarifliches Angleichungsgeld", um die dort weiterhin bestehende, drei Stunden längere Wochenarbeitszeit auszugleichen.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall verwies zuletzt auf Produktionsrückstände von mehr als 20 Prozent in Folge der Corona-Krise. Trotz erheblicher Unterauslastung versuchten die Unternehmen, ihre Beschäftigten zu halten. In dieser Lage irgendeinen Verteilungsspielraum zu erkennen, sei nicht nachvollziehbar, hieß es. In der Tarifrunde gehe es ausschließlich darum, in der Branche Arbeitsplätze sicherer zu machen./klm/DP/nas