Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

VOLKSWAGEN - Voraussichtlich Ende nächster Woche wird der Volkswagen-Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um über die Zukunft von Konzernchef Herbert Diess zu entscheiden. Der Vorstandsvorsitzende dringt auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung, stößt damit aber bislang überwiegend auf Ablehnung im Aufsichtsrat. Diess verknüpft seine Forderung mit der Besetzung mehrerer Posten im Konzernvorstand. Deshalb konnte in der jüngsten Aufsichtsratssitzung am Mittwochabend zu beiden Fragen keine Einigung gefunden werden. Diess droht durch den ungelösten Konflikt eine zunehmende Isolierung im gesamten Konzern. (Handelsblatt)

COMMERZBANK - In der Commerzbank nehmen die Klagen über eine steigende politische Einflussnahme beim Frankfurter Geldhaus zu. Das Finanzministerium mische sich über Berater und den Aufsichtsrat immer stärker in die Ausarbeitung einer neuen Strategie ein, berichten zahlreiche Mitarbeiter und Manager. Eine Schlüsselrolle im Streit zwischen Frankfurt und Berlin spielt die Beratungsfirma BCG. Sie hat die Bank zunächst im Auftrag der Bundesregierung durchleuchtet und berät nun den Aufsichtsrat des Instituts. Der Bund ist mit einem Anteil von 15,6 Prozent größter Aktionär der Commerzbank. (Handelsblatt)

LUFTHANSA - Die Coronakrise macht die Pläne der Lufthansa, ihr Vielfliegerprogramm wie geplant zu reformieren, vorerst zunichte. Eigentlich sollte das neue System Anfang kommenden Jahres starten. Dann wurde es wegen der Pandemie auf Anfang 2022 verschoben. Nun hat das Unternehmen in einem Schreiben an seine Topkunden mitgeteilt, dass auch dieser Termin nicht mehr gilt. (Handelsblatt)

OPEL - Opel-Chef Michael Lohscheller ist mit dem deutschen Marktanteil von fünf Prozent in 2020 und 6,3 im November mehr als unzufrieden: Das sei "überhaupt nicht zufriedenstellend" und tue weder Opel, noch dem Handel gut. Das entziehe Selbstvertrauen, man müsse dringend gegensteuern - sonst komme man in eine "Spirale" aus weniger Volumen und weniger Volumen. Lohscheller verwies darauf, dass Deutschland der Heimatmarkt für Opel sei. "Hier müssen wir besser werden, hier müssen wir richtig gut unterwegs sein." (Wirtschaftswoche)

SILTRONIC - Die Chefin des taiwanesischen Chipzulieferers Global Wafers will für fast vier Milliarden Euro das Münchner Halbleiterunternehmen Siltronic kaufen. Manche in Europa befürchten den Ausverkauf von Technologien. (SZ/FAZ)

NXP - Kurt Sievers, der neue Chef des Chipkonzerns NXP, kann die Aufträge momentan gar nicht so zügig abarbeiten, wie das die Käufer gerne hätten. "Das Geschäft ist wesentlich schneller zurückgekommen, als wir geglaubt haben", sagte der Manager dem Handelsblatt. Vom Auftragseingang bis zur Auslieferung vergehen in der Halbleiterindustrie mindestens drei Monate. Die Produktion der kleinen elektronischen Bauteile ist hochkomplex. "Manche Kunden haben zu spät bestellt. Daher kommen wir jetzt in einigen Bereichen mit der Lieferung nicht hinterher", so Sievers. So wie viele andere Chipkonzerne hat sich auch die ehemalige Philips-Tochter NXP überraschend schnell von dem tiefen Einbruch des Geschäfts im Frühjahr erholt. "Wir liegen momentan über Vorjahr und gehen mit einem robusten Wachstum ins nächste Jahr", sagte Sievers. (Handelsblatt)

DZ BANK - Die DZ Bank wird ihren im Zuge der Schifffahrtskrise leckgeschlagenen Transportfinanzierer DVB Bank angesichts ausufernder Verluste im kommenden Jahr aufs Mutterhaus verschmelzen. Dies hat der Vorstand den Beschäftigten in einem internen Schreiben mitgeteilt, das der Börsen-Zeitung vorliegt. Dies sei der beste Ansatz, "die Akkumulation von Verlusten bei der DVB einzudämmen", heißt es. Deren Vorsteuerverlust wird angesichts der Pandemie 2020 in einem dreistelligen Millionenvolumen höher ausfallen als geplant, nach einem Minus von 228 Millionen Euro per Ende Juni. (Börsen-Zeitung)

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December 11, 2020 00:22 ET (05:22 GMT)