Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

VOLKSWAGEN - VW-CEO Oliver Blume hat vor dem Auto-Gipfel im Kanzleramt vor einem Scheitern der Elektroauto-Ziele der Bundesregierung gewarnt. "Der Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland und Europa geht langsamer, als es noch vor einigen Jahren erwartet wurde", sagte Blume im Interview. Verantwortlich für die Entwicklung seien vor allem schlechtere Rahmenbedingungen wie der hohe Strompreis, ausgelaufene Kaufanreize und fehlende Ladesäulen. "Wir brauchen eine besser ausgebaute Ladeinfrastruktur, vor allem in den Städten", betonte Blume. (Augsburger Allgemeine)

VOLKSWAGEN - Von 2024 an dürfen VW-Manager ihre Urlaubsansprüche nicht mehr unbegrenzt ansparen. Stattdessen müssen sie den Jahresurlaub, wie andere Arbeitnehmer, bis spätestens 31. März des Folgejahres nehmen. Ansonsten verfällt der Resturlaub. So steht es in einer internen Publikation, die der Spiegel einsehen konnte. Die bisherige Regelung hatte es den Führungskräften des Autoherstellers erlaubt, große Urlaubskontingente anzuhäufen. Teils seien mehrere Monate Resturlaub zusammen gekommen, heißt es aus dem Unternehmen. Für VW ist das misslich, weil für die Übertragung von Urlaub in die Folgejahre Rückstellungen gebildet werden müssen. Volkswagen gewährt seinen Managern allerdings eine Übergangsregelung (Spiegel)

E-MOBILITÄT - Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht beim Ausbau der Elektromobilität auch die Autoindustrie in der Pflicht. "Dazu brauchen wir eine engagierte Automobilindustrie, die mit uns an einem Strang zieht und neben der Auslieferung von E-Fahrzeugen auch einen Beitrag zum vorausschauenden Ausbau der Ladeinfrastruktur leistet", sagte Wissing im Interview vor dem Auto-Gipfel. Politik und Wirtschaft müssten gemeinsam dafür sorgen, die Elektromobilität attraktiv und alltäglich für die Menschen zu machen. Wissing verwies darauf, dass die Politik intensiv an mehr Fortschritt bei der E-Mobilität arbeite und den Ausbau der Ladeinfrastruktur mit Hochdruck vorantreibe. (Handelsblatt)

BMW - Wegen einer möglichen Verletzung des Lieferkettengesetzes prüft das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein Verfahren gegen den Autokonzern BMW. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage aus der Linksfraktion hervor, die dem Spiegel vorliegt. Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR hätten berichtet, dass es bei der Kobalt-Mine in Marokko, die Rohstoffe für von BMW genutzte Batterien liefert, zu schweren Verstößen gegen Umwelt- und Arbeitsschutzregeln komme. Der Autokonzern bemüht sich nach eigenen Angaben nun um Aufklärung. (Spiegel)

HVB - Die Hypo-Vereinsbank verliert ein weiteres Stück ihrer Eigenständigkeit. Die deutsche Großbank mit Sitz in München war 2005 von der zweitgrößten italienischen Bank Unicredit gekauft worden. Diese will nun die Rechtsform ihrer deutschen Tochter von einer Aktiengesellschaft (AG) zu einer GmbH ändern. Dies kündigte Pier Carlo Padoan, der Aufsichtsratsvorsitzende der Unicredit, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung an. Mit der Umfirmierung wolle man flexibler werden und sich "einiges an Bürokratie ersparen", sagte Padoan. (SZ)

STELLANTIS - Stellantis-Chef Carlos Tavares schließt eine Kehrtwende bei der E-Mobilität nicht mehr aus und bereitet das Unternehmen auf verschiedene Worst-Case-Szenarien vor. "Im kommenden Jahr finden zwei wichtige Wahlen statt, im Juni die Wahl zum Europaparlament und im November die Wahlen in den USA. Es könnte sein, dass die Politik dann eine andere sein wird", sagte er am Rande einer Veranstaltung in Turin. "Wir müssen womöglich unsere Strategie ändern, wenn die öffentliche Meinung in Richtung weniger EVs tendieren sollte", sagte der Chef des 14-Marken-Konzerns. Welche Konsequenzen eine Umkehr in der CO2-Regulierung in Europa oder in den USA für Stellantis hätte, ließ er offen. (Automobilwoche)

SIGNA - Der Milliardär und Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne prüft derzeit die Übernahme des Hochhausprojekts Elbtower in seiner Geburtsstadt Hamburg, wie mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen dem Handelsblatt sagten. Das mit Baukosten von 950 Millionen Euro geplante Hochhaus ist die derzeit größte Baustelle des kriselnden Handels- und Immobilienimperiums Signa, das von dem österreichischen Milliardär René Benko gegründet wurde. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme brachten den Konzern in Schieflage und führten zur Insolvenz der Tochter Signa Real Estate Management Germany (Signa REM). (Handelsblatt)

SOLARZELLEN - Der größte Solarzellen-Hersteller Deutschlands, Meyer Burger, droht mit der Verlagerung seiner Produktion in die USA. "Ein Szenario ist es, die Fertigung in die USA zu verlagern", sagte Meyer-Burger-Chef Gunter Erfurt im Interview. Es gebe dort enorm günstige Kredite und günstige Energie. Ob es soweit komme, hänge von einer zusätzlichen Förderung für die europäische Solarindustrie ab. Er selbst hielte es für seine "größte berufliche Niederlage", sollte er die Abwanderung seiner Belegschaft verkünden müssen, sagte Erfurt. Europas Solarindustrie leidet seit längerem unter starkem Wettbewerbsdruck aus China. (Süddeutsche Zeitung)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/apo/kla

(END) Dow Jones Newswires

November 27, 2023 00:59 ET (05:59 GMT)