TOYOTA (dpa-AFX) - Der japanische Autobauer Toyota hat sich im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres weiter spürbar von der Corona-Krise erholt. Vor einem Jahr hatten auch bei den Japanern die weltweiten Einschränkungen durch die Pandemie für herbe Einschnitte gesorgt - diesmal konnte der VW-Rivale daher deutlich zulegen, wie er am Mittwoch in der japanischen Stadt Toyota mitteilte. Der Konzern übertraf aber auch die Werte aus dem entsprechenden Zeitraum vor der Krise. Vor allem im wichtigsten Markt Nordamerika sorgte die Nachfrage für Schub. Trotz des guten Starts blieb Konzernchef Akio Toyoda bei der bisherigen Jahresprognose, was die Aktie etwas sinken ließ.

Im ersten Geschäftsquartal 2021/22 (Ende Juni) legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast drei Viertel auf 7,9 Billionen Yen (61 Mrd Euro) zu. In den drei Monaten April bis Ende Juni 2019 hatte Toyota 7,7 Billionen Yen umgesetzt. Toyota verkaufte in den drei Monaten 2,76 Millionen Autos und Nutzfahrzeuge weltweit und damit rund 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der VW-Konzern hatte mit 2,55 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen im abgelaufenen Quartal weiter das Nachsehen im Rennen um den weltgrößten Autobauer. Auch von Januar bis Juni gesehen liegen die Wolfsburger mit 4,98 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen gegenüber 5,47 Millionen bei Toyota leicht im Hintertreffen. Im vergangenen gesamten Kalenderjahr 2020 hatte Toyota den VW-Konzern wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie bei den weltweiten Verkäufen erstmals seit Jahren wieder überholt.

Der operative Gewinn von Toyota stieg auf fast eine Billion Yen. Vor einem Jahr war der Konzern beim operativen Ergebnis gerade noch im grünen Bereich gewesen. Das operative Ergebnis fiel deutlich besser aus als von Experten erwartet. Dennoch: Die Toyota-Aktie schloss an der Börse in Tokio mit einem Minus von 0,85 Prozent. Analysten hatten sich im Schnitt für das Geschäftsjahr bereits einen operativen Gewinn von fast 3 Billionen Yen ausgerechnet, das Management aber bleibt bei seiner Sicht und geht von 2,5 Billionen aus.

Auch unter dem Strich ist Toyota-Chef Toyoda vorsichtiger als die Beobachter am Kapitalmarkt. Im ersten Quartal machte der Konzern unter dem Strich einen Gewinn von fast 900 Milliarden Yen (6,9 Mrd Euro).

Toyota gilt als recht vorsichtig bei der Prognose von Geschäftszahlen, insbesondere in unsicheren Zeiten. Mit der knappen Liefersituation bei Halbleitern kamen die Japaner dank ihres eng geknüpften Zulieferernetzwerks bislang allerdings gut zurecht.

Jedes vierte verkaufte Auto ist bei Toyota inzwischen elektrifiziert. Bei den Japanern sind es aber vor allem Hybridantriebe, die nicht mit Stecker aufladbar sind. Toyota hatte früh etwa mit dem Modell Prius auf diese Technik gesetzt, bei der sich der Akku während des Betriebs etwa durch Bremsenergie auflädt, aber im reinen Elektrobetrieb eine niedrige Reichweite hat. Der Anteil von Plugin-Hybriden und reinen Batterieelektroautos ist bei Toyota deutlich niedriger./men/knd/mis