Von Nora Naughton und Mike Colias

NEW YORK (Dow Jones)--Der Anstieg der Autoverkäufe in den USA hat sich im zweiten Quartal mit hohem Tempo fortgesetzt. Allein Volkswagen erzielte das beste Quartal seit 1973. Allerdings ließ das Tempo der US-Autoverkäufe im Juni merklich nach, was vor allem Lieferproblemen wegen der Chip-Knappheit geschuldet ist.

Die Zahlen passen zu den Erwartungen der Analysten, die davon ausgegangen waren, dass die Verkäufe nach dem kräftigen Anstieg der von Corona-Lockerungen geprägten vergangenen Monate wieder nachlassen. Autohändler sagen, dass die Nachfrage auch weiterhin groß ist. Wegen des Mangels an Halbleitern, der die Produktion seit dem Winter beeinträchtigt, fehlten aber die Fahrzeuge. "Wir haben nicht genug Autos", sagte Joe Shaker von der Handelsgruppe Shaker Automotive Group.

Im Juni hatten Händler laut Marktforscher Wards Intelligence noch 1,5 Millionen Fahrzeuge in ihren Autohäusern stehen, 42 Prozent weniger als vor Jahresfrist und 23 Prozent weniger als Anfang Mai.

Der Marktforscher J.D. Power geht für das erste Quartal von 8,3 Millionen verkauften Fahrzeugen aus, das wäre ein Anstieg von 32 Prozent gegenüber dem von der Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum. Aber auch im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 würde damit wenigstens ein leichter Anstieg um 1 Prozent verzeichnet.

Zum Ende des Quartals hat das Tempo laut Wards Intelligence aber merklich nachgelassen. Die Marktforscher erwarten auf Basis der bisherigen Verkäufe nun ein Verkaufsvolumen im Gesamtjahr von 15,4 Millionen. Im April war die Branche noch auf dem besten Weg, knapp 19 Millionen Fahrzeuge loszuschlagen. Diese annualisierte Verkaufsrate wird von Monat zu Monat erhoben und gilt als Maß für die Stärke des Marktes, weil sie saisonale Faktoren ausklammert.

Im zweiten Quartal lief es unterdessen insbesondere für Volkswagen sehr gut. Die Wolfsburger steigerten den Absatz um 72 Prozent auf 120.520 Fahrzeuge. Volkswagen hat nun 32.000 Autos auf Lager und plant mit rund 30.000 Verkäufen pro Monat, wie Nordamerika-Chef Scott Keogh sagte. "Wir verlieren Verkaufschancen", so Keogh.

Die VW-Premiumtochter Audi steigerte den Absatz um 92 Prozent auf knapp 70.000 Autos, BMW erreichte ein Plus von 88 Prozent auf 105.901 Fahrzeuge.

General Motors vermeldete einen Anstieg um knapp 40 Prozent. Der Stellantis-Konzern, zu dem Marken wie Jeep und Chrysler gehören, kam auf ein Plus von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

(Mitarbeit: Ben Foldy)

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/mgo/kla

(END) Dow Jones Newswires

July 02, 2021 01:04 ET (05:04 GMT)