WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Volkswagen-Konzern geht für das kommende Jahr von der Einhaltung schärferer EU-Abgasregeln aus. "Wir sind extrem zuversichtlich, 2021 CO2-regelkonform zu sein", sagte Konzernvertriebschef Christian Dahlheim am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. In diesem Jahr rechnet der Konzern demnach weiter wie bereits von Vorstandschef Herbert Diess angedeutet mit einer leichten Verfehlung der Ziele für den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids. Deutliche Überschreitungen der Emissionsgrenzen könnten für Autobauer in der EU tendenziell Milliardenstrafen nach sich ziehen.

Seit 2020 gelten für die Branche in der EU verschärfte Regeln, wonach neu verkaufte Autos im Schnitt je gefahrenem Kilometer noch 95 Gramm CO2 ausstoßen dürfen. In diesem Jahr gelten noch Übergangsregeln, die aber 2021 wegfallen. Derzeit ziehen die Verkäufe emissionsärmerer Elektro- und Plugin-Hybrid-Antriebe auch wegen einer stärkeren Förderung an. Volkswagen hatte bereits angedeutet, dass es im kommenden Jahr mit dem Wachstum dieser Modelle einfacher werde, die EU-Regeln einzuhalten. Für einzelne Autobauer gelten je nach Marktposition individuelle Grenzen, Marken mit schwereren Fahrzeugtypen dürfen etwa mehr ausstoßen.

Innerhalb des Konzerns sollen die Profile der einzelnen Marken nach Vorstellung von Dahlheim künftig deutlicher voneinander abgegrenzt werden - es hatte früher bei einigen Modellen auch interne Konkurrenz zwischen VW und Audi im oberen Segment oder zwischen VW und Skoda bei günstigeren Fahrzeugen gegeben. Der Strategie zufolge soll etwa die VW-Hauptmarke zwar eine Volumenmarke für breite Käuferschichten bleiben, zugleich aber etwas näher an höherwertige Gruppen geführt werden ("Top Volume").

Bei Skoda hatte Konzernchef Diess auch bereits angedeutet, dass ihm die tschechische Tochtermarke am Markt noch nicht aggressiv genug ist. Skoda solle keine Billigmarke werden, sagte Dahlheim, sondern in Bereichen angreifen, in denen der Konzern noch nicht stark genug vertreten sei. Die Ingolstädter Premiumtochter Audi biete zudem das größte Aufholpotenzial, nachdem sie in den vergangenen Jahren etwas an Boden verloren habe./men/jap/ssc/jha/