Volkswagen rechnet mit einer raschen Erholung der Pkw-Nachfrage in China, während die Folgen der Coronakrise den Rest der Welt noch länger im Atem halten dürften.

Der Fahrzeugabsatz in der Volksrepublik habe in der letzten April-Woche bereits über dem Vorjahresniveau gelegen, sagte VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann am Mittwoch. "Es ist klar zu erkennen, dass China die V-Form durchlaufen wird", betonte er mit Blick auf die Erholungskurve. Demnach folgt auf einen rasanten Rückgang bei Ausbruch der Pandemie, die in China ihren Ursprung hat, ein sehr schneller Wiederanstieg der Pkw-Verkäufe.

Für Europa sieht Stackmann eine solche Entwicklung nicht: "Wir rechnen nicht mit einer V-förmigen Erholung für Europa." Im April seien die Verkäufe in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent gesunken, während das restliche Europa einen Rückgang von rund 85 Prozent verzeichnet habe. Grund sei, dass Märkte wie Italien und Spanien wegen der Pandemie praktisch zum Stillstand gekommen seien. In Nordamerika hätten sich die Verkäufe halbiert, in Südamerika seien sie um 81 Prozent gefallen.

Stackmann sagte, er rechne in Europa mit zwei Geschwindigkeiten bei der Erholung. "Südeuropa wurde wirklich schwer getroffen. Italien, Spanien und bis zu einem gewissen Grad auch Frankreich. Wir erwarten, dass die Erholung (dort) viel länger dauern wird, sie wird badewannenförmig sein", sagte er. Die nordeuropäischen Länder, darunter Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschland, schnitten besser ab. In Deutschland seien die Verkäufe an Flottenkunden im Vergleich zum Vorjahr im April fast auf normalem Niveau geblieben, erläuterte Stackmann.