Bereits vor Weihnachten könnten die Eckpunkte feststehen, sagte sie am Mittwoch auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg laut einer internen Mitteilung, die Reuters vorliegt. "Und ich bin ganz zuversichtlich, dass uns das gelingt." Das VW-Spitzenmanagement kommt im Dezember in Berlin zu einer Tagung zusammen, dabei könnte das Sparprogramm auf der Tagesordnung stehen.

VW-Markenchef Thomas Schäfer sagte, wesentliche Teile des Programms seien bereits entschieden und würden umgesetzt. "Klar ist: Wir müssen bei Volkswagen künftig an vielen Ecken mit weniger Leuten auskommen", betonte er. Management und Betriebsrat verhandeln derzeit über das Effizienzprogramm, das insgesamt zehn Milliarden Euro einbringen soll. Wie viele Stellen insgesamt bei dem Konzern wegfallen sollen, ist offen. Cavallo sprach sich vor tausenden VW-Mitarbeitern dafür aus, die Altersteilzeit weiter auszubauen und ab Anfang 2024 für Mitarbeiter des Jahrgangs 1967 zu öffnen. Zugleich betonte sie, dass an der Beschäftigungssicherung festgehalten werden müsse. Die Vereinbarung gilt bei VW noch bis 2029.

Personalvorstand Gunnar Kilian sagte, die Personalkosten im indirekten Bereich - also in der Verwaltung - sollen um ein Fünftel sinken. In dem Bereich arbeiten bei VW ungefähr 40.000 Büroangestellte. Der größte Teil der Einsparungen solle aber über prozessuale und strukturelle Hebel erbracht werden, sagte Kilian.

Dabei geht es nach Auskunft von VW-Markenvorstand Schäfer unter anderem um schnellere Entwicklungszeiten, eine stärkere Digitalisierung, geringere Produktkosten und kürzere Fertigungszeiten. So soll sich die Entwicklungszeit eines Fahrzeugs auf 36 Monate reduzieren, von derzeit 50 Monaten. Die Produktkosten sollen gesenkt werden, die Angebotspakete für die Kunden optimiert. Zudem verzichtet VW auf den Bau des "Campus Sandkamp" und investiert stattdessen in bestehende Gebäude für die technische Entwicklung.

Volkswagen bekommt derzeit die weltweite Abkühlung der Autonachfrage zu spüren. Cavallo sagte, im Stammwerk Wolfsburg - dem größten Werk des Konzerns - seien bis Ende November gerade einmal 453.000 Fahrzeuge produziert worden. "Wir können uns also alle nur die Daumen drücken, dass wir einen guten Jahresendspurt hinlegen, damit die Marke 500.000 wenigstens in Sichtweite kommt." 2021 und 2022 habe die Produktion in Wolfsburg mit ungefähr 400.000 Fahrzeugen historische Tiefststände erreicht, auch bedingt durch den Halbleitermangel im Zuge der Corona-Pandemie. Vor der Pandemie seien es allerdings im Schnitt noch knapp 780.000 Autos gewesen.

Vorstandschef Oliver Blume hat dem Mehrmarken-Konzern eine Rendite von bis zu zehn Prozent bis 2027 als Ziel gesetzt, die Kernmarke Volkswagen soll bis 2026 6,5 Prozent Rendite schaffen - ungefähr drei Prozentpunkte mehr als zuletzt. Der operative Gewinn soll bis dann um zehn Milliarden Euro steigen. Auch bei den anderen Marken des Wolfsburger Autobauers sowie der holprig gestarteten Softwaretochter Cariad laufen entsprechende Performance-Programme.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)