--Baupreise und Zinsanstieg machen viele Bauprojekte unrentabel

--Vonovia kappt auch 2022 Investitionen in Modernisierung, mehr in Neubau

--Bereinigtes EBITDA total 2023 leicht über Vj

--Dividendenausschüttung weiter 70% des FFO nach Dritten

(NEU: Mehr Details zu Zielen 2023 und 2022 aus Investorenpräsentation)

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Vonovia traut sich bereits für 2023 eine Prognose zu, die allerdings den veränderten Rahmenbedingungen wie rasant steigenden Baukosten sowie weltweiten Zinserhöhungen durch die Notenbanken Rechnung trägt. Entsprechend plant der Bochumer Wohnimmobilienkonzern im kommenden Jahr deutlich geringere Investitionen in Modernisierung des Bestands von rund 500 Millionen Euro. Auch für das laufende Jahr tritt die Vonovia SE laut Investorenpräsentation nun bei den Investitionen in Modernisierung auf die Bremse - geplant sind nun nur noch 800 bis 900 Millionen Euro, bisher waren 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro angepeilt. Dafür soll bis Jahresende nun mehr in Neubau investiert werden - 500 Millionen Euro anstatt 300 bis 400 Millionen. Im kommenden Jahr dann will Vonovia 350 Millionen Euro in Neubau investieren.


   Vonovia-CEO fordert verlässliche Rahmenbedingungen und Förderung 

"Die Entwicklung der Baupreise und Zinsen lässt viele Modernisierungs- und Neubauprojekte zu vertretbaren Konditionen aktuell nicht zu", sagte Vonovia-Chef Rolf Buch. Hier müsse sich der Konzern auf "Maßnahmen mit besonders positivem Effekt auf die Warmmiete konzentrieren". Angesichts der höheren Kosten für Material und Energie gehe die Rechnung, die Mieten bezahlbar zu halten, nicht auf. Erforderlich seien "verbindliche Rahmenbedingungen und verlässliche Förderung", um Unsicherheiten bei Vermietern und Mietern zu reduzieren.

Den für die Dividende maßgeblichen FFO - ein operativer Gewinn nach laufenden Zinsen und Steuern - plant die Vonovia SE 2023 leicht unter dem Niveau von 2022 - maßgeblich hierfür seien die Zins- und Steuerentwicklung. Die FFO-Zielspanne 2022 ist 2,0 bis 2,1 Milliarden Euro.

Den bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA total) hingegen sieht der DAX-Konzern leicht über dem Wert von 2022, laut Investorenpräsentation in der Größenordnung 2,8 bis 2,9 Milliarden Euro. Ebenso plant er eine leichte Steigerung beim Umsatz auf 6,8 bis 7,4 Milliarden Euro - von den für 2022 geplanten 6,2 bis 6,4 Milliarden Euro. Die Dividende soll generell unverändert bei 70 Prozent des FFO nach Dritten bleiben.

Insgesamt habe Vonovia sich bei der Sanierung in den vergangenen Jahren "einen guten Vorsprung" erarbeitet. Die Quote habe jedes Jahr um das Dreifache über dem Bundesdurchschnitt gelegen, bereits heute sei der Gebäudebestand in einem "sehr guten energetischen" Zustand.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/cbr

(END) Dow Jones Newswires

November 04, 2022 03:12 ET (07:12 GMT)