Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Vonovia hat den geplanten Erwerb des Berliner Wohnimmobilienkonzerns Deutsche Wohnen SE zur Prüfung beim Bundeskartellamt angemeldet. Die deutsche Wettbewerbsbehörde listet das Vorhaben mit Datum 28. Mai 2021 in den laufenden Fusionskontrollverfahren.

Die Behörde hat nun einen Monat Zeit, um den Zusammenschluss zu prüfen (sogenannte "erste Phase"). Erweist sich das Fusionsvorhaben als unproblematisch, gibt die Beschlussabteilung den Zusammenschluss vor Ablauf der Monatsfrist formlos frei.

Vonovia und Deutsche Wohnen haben am 24. Mai eine Grundsatzvereinbarung für einen Zusammenschluss unterzeichnet. Vonovia will den Aktionären - Deutsche-Wohnen-CEO Michael Zahn zufolge voraussichtlich in der zweiten Junihälfte - im Rahmen eines Übernahmeangebots 52 Euro je Aktie bieten bzw. insgesamt 18 Milliarden für den Berliner DAX-Konzern. Durch den Zusammenschluss entsteht Europas größter Wohnimmobilienkonzern mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 48 Milliarden Euro, knapp 550.000 Wohnungen und einem Immobilienportfoliowert von fast 90 Milliarden Euro.

Vonovia-CEO Rolf Buch sagte am 25. Mai in einer Telefonkonferenz, er sehe keine kartellrechtlichen Probleme im Zusammenhang mit der Fusion. Mit mehr als 500.000 Wohnungen sei der Anteil des Konzerns am gesamten Mietwohnungsbestand von 20 Millionen in Deutschland nach dem Zusammenschluss klein, auch in großen Städten. In Berlin etwa sei alleine der kommunale Wohnungssektor doppelt so groß wie das neue Unternehmen.

Zusammen wollen beide DAX-Unternehmen Kosten von 105 Millionen Euro pro Jahr einsparen, in vollem Umfang ab Ende 2024. Betriebsbedingte Kündigungen im Zusammenhang mit der Transaktion schließen beide Konzerne bis Ende 2023 aus.

Vorstand und Aufsichtsrat von Deutsche Wohnen unterstützen die Fusionspläne.

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DJG/uxd/kla

(END) Dow Jones Newswires

June 02, 2021 05:39 ET (09:39 GMT)