Zürich (awp) - Die Aktien des Sanitärtechnik-Konzerns Geberit notieren am Dienstagmorgen in einem sich erholenden Markt fester. Geberit hat vorbörslich seine Jahreszahlen vorgelegt, die weitgehend im Rahmen der Markterwartungen ausgefallen sind. Für Gesprächsstoff sorgt neben einem verhaltenen Ausblick vor allem das angekündigte Aktienrückkaufprogramm.

Geberit notieren um 9.45 Uhr um 1,0 Prozent im Plus bei 459,50 Franken. Damit sind sie allerdings die schwächsten Bluechip-Werte in einem Markt, der nach den scharfen Abgaben des Vortages auf Erholungskurs geht (SMI +2,6 Prozent).

Nach den im Januar veröffentlichten vorläufigen Geberit-Resultaten hätten die am Dienstag vorgelegten Zahlen insgesamt keine grossen Überraschungen geboten, meint UBS-Analyst Fabian Häcki in einem ersten Kommentar. Für das laufende Jahr erwarte das Unternehmen zwar ein positives, aber "inkonsistentes" Umfeld. Positiv zu werten sei immerhin der angekündigte Aktienrückkauf, so der UBS-Analyst, der dennoch bei seinem Rating "Sell" bleibt.

Deutlich kritischer zeigen sich die Experten von Jefferies. Das angekündigte Aktienrückkaufprogramm sei mit weniger als 3 Prozent der Marktkapitalisierung von geringem Umfang, meint Analystin Priyal Woolf. Dies weist ihres Erachtens auch darauf hin, dass das Unternehmen seine Cash-Position ausbauen wolle, während Investitionen oder Übernahmen keinen Vorrang hätten. Die Jefferies-Experten sehen für die Geberit-Aktien einen nicht gerechtfertigten Bewertungsaufschlag gegenüber der Konkurrenz.

Die klare Margenverbesserung bei Geberit im vergangenen Jahr sei bereits erwartet worden, heisst es bei der ZKB. Der Ausblick sei wegen des Coronavirus gerade für Märkte wie Italien und China schwierig, das Unternehmen erwarte für Europa ein "positives aber uneinheitliches" Marktumfeld, so Analyst Martin Hüsler. Er sieht bei seinen Schätzungen einen leichten Revisionsbedarf nach unten. Seine Handelsempfehlung bleibt bei "Marktgewichten".

Erfreut über das Aktienrückkaufprogramm zeigen sich die Vontobel-Analysten, die auf die weiter erstarkte Bilanz des Unternehmens verweisen. Allerdings würden die Märkte etwa in der Schweiz, in Italien, Frankreich, den Niederlanden und Australien schwieriger, konstatieren sie. Dazu könnte die Stärke des Frankens gegenüber dem Euro das organische Wachstum aufwiegen. Entsprechend erwarten sie eine Abwärtsrevision der Konsenserwartungen und halten an ihrem "Hold"-Rating fest.

tp/hr