Zürich (awp) - Die Aktien der Bank Vontobel gehören am Mittwochvormittag zu den stärksten Titeln am Schweizer Markt, womit sie auch dem Abwärtstrend vieler weiterer Bankenaktien trotzen. Vontobel hat am Morgen Angaben zum Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten gemacht und dabei vor allem mit einem starken Neugeldzufluss überrascht, der auch die firmeneigenen Zielen übertroffen hat.

Gegen 9.35 Uhr notieren die Vontobel-Aktien um 4,8 Prozent im Plus auf 63,05 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert derweil 0,7 Prozent fester, allerdings verzeichnen weitere Bankenwerte wie etwa die Vermögensverwaltungsbank Julius Bär (-2,6%) und die Grossbankentitel CS (-2,4%) und UBS (-2,2%) auffallende Abgaben.

Vontobel habe den Neugeldzufluss gerade im Wealth Management signifikant beschleunigen können, bemerkt UBS-Analyst Mate Nemes in einem ersten Kommentar. Im Asset Management sei das annualisierte Neugeldwachstum im dritten Quartal dagegen leicht langsamer ausgefallen als noch im ersten Halbjahr. Insgesamt hätten sich aber auch die betreuten Kundenvermögen mit einem Anstieg um 5 Prozent im dritten Quartal besser entwickelt als von ihm erwartet.

Auch die Zürcher Kantonalbank zeigt sich vor allem vom Wealth Management überrascht. Das Asset Management sei wie üblich "Hauptzugspferd" gewesen, dagegen habe das Wealth Management nach "praktisch nichts" im ersten Halbjahr im dritten Quartal offenbar plötzlich starkes Neugeld angezogen - "fast wie eine Ketchup-Flasche, die man lange vergeblich schüttelt, und dann kommt plötzlich ein ganzer Schwall", so Analyst Michael Kunz.

Zurückhaltender sind die Experten bezüglich der Angaben von Vontobel zur Gewinnentwicklung. Für die UBS-Analysten ist die Margenentwicklung und die Profitabilität weitgehend im Rahmen der eigenen Erwartungen ausgefallen. Das "Haar in der Suppe" sieht der ZKB-Experte derweil bei der Bruttomarge im Wealth Management, wo sich laut Vontobel die ab dem Frühling wieder "normalisierenden Handelsaktivitäten" widerspiegeln.

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