FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag nach einem starken US-Arbeitsmarktbericht gefallen. Bis zum Nachmittag sank der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,20 Prozent auf 176,04 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei minus 0,62 Prozent.

Die Lage am US-Jobmarkt hat sich im Oktober trotz einer neuen Corona-Welle überraschend deutlich verbessert. Die Arbeitslosenquote fiel von 7,9 Prozent im Vormonat auf 6,9 Prozent. Analysten hatten lediglich einen Rückgang auf 7,7 Prozent erwartet. Auch der Beschäftigungsaufbau fiel größer als erwartet aus.

Allerdings wurde bisher nur ein Teil der Beschäftigungsverluste aus der Corona-Krise wett gemacht. "Von Vollbeschäftigung ist man in den USA noch weit entfernt", sagt Experte Ulrich Wortberg von der Helaba. "Der Arbeitsplatzaufbau kommt voran, aber eben nur in kleinen Schritten", gibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank zu bedenken. Seit März stehe in den USA noch immer ein Abbau von mehr als zehn Millionen Jobs zu Buche.

Bei der Präsidentenwahl in den USA ist Joe Biden dem Weißen Haus unterdessen ein weiteres Stück näher gekommen. Der demokratische Herausforderer von Amtsinhaber Donald Trump übernahm am Freitag auch bei der Auszählung im besonders hart umkämpften Bundesstaat Georgia die Führung. US-Präsident Donald Trump machte jedoch deutlich, dass er sich mit einer Niederlage nicht abfinden will./jsl/he