Die Signale könnten eindeutiger nicht sein: Die kräftige wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie verlangsamt sich. Zwar fällt der Rückgang des ifo-Geschäftsklimaindex nur verhältnismässig gering aus, doch es zählt der Gesamtmix an Konjunkturnachrichten. Bereits in dieser Woche war der Einkaufsmanagerindex rückläufig gewesen und die Industrieproduktion leidet schon seit längerer Zeit.

Die Nachholeffekte im Dienstleistungssektor laufen aus und die Industrie leidet unter dem Materialmangel. Letzterer wird langsam aber sicher zu einem ernstzunehmenden konjunkturellen Risiko. Die Industrie ächzt unter den fehlenden Vorprodukten. Leidtragender sind vor allem kleinere Mittelständler, die ihren Auftragsbestand nicht abarbeiten können. Damit können aber auch keine Rechnungen gestellt werden, was wiederum die Liquiditätssituation in Mitleidenschaft zieht. Damit kommen Betrieben in eine existenzbedrohende Situation.

Für das vierte Quartal steht deshalb nur wirtschaftliche Magerkost an. Das Wachstum wird gegenüber dem Vorquartal nur leicht positiv ausfallen. Damit ruhen die Hoffnungen bereits auf dem Jahr 2022. Viele Betriebe setzen darauf, dass sich die knappe Materialsituation im kommenden Jahr entspannt. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, müssen die bislang sehr optimistischen Wachstumsprognosen für das Jahr 2022 zurückgenommen werden.

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