WASHINGTON (dpa-AFX) - Das Ablaufen der Frist für einen Verkauf der populären Video-App Tiktok in den USA hat laut Insidern zunächst keine Folgen. Da die Verhandlungen zwischen der chinesischen Tiktok-Mutter Bytedance und der US-Regierung weitergingen, drohten auch nach dem nun erfolgten Auslaufen einer abermaligen Fristverlängerung erst einmal keine Strafen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Samstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

US-Präsident Donald Trump und seine Regierung sehen Tiktok als Sicherheitsrisiko, weil chinesische Behörden über sie an Daten von US-Bürgern kommen könnten. Insgesamt will die Trump-Regierung schon länger den Einfluss chinesischer Tech-Konzerne in den USA verringern. Mit Blick auf Tiktok hatte Trump daher Mitte des Jahres den Verkauf an ein US-Unternehmen gefordert und andernfalls mit dem Aus der Kurzvideo-Plattform in den USA gedroht.

Chinas Regierung torpedierte aber Gespräche über einen Verkauf mit einer neuen Regel, die den Export von Software-Algorithmen ohne spezielle Erlaubnis verbietet.

Insgesamt bleibt die Lage um Tiktok denn auch unklar. Trump hatte zwar im September bereits verkündet, dass er einen grundsätzlichen Deal abgesegnet habe, der den Fortbestand von Tiktok in den USA durch den Einstieg der amerikanischen Konzerne Oracle und Walmart sichern solle. Doch seitdem gab es widersprüchliche Angaben dazu, ob die neuen US-Partner oder Bytedance die Mehrheit am globalen Tiktok-Geschäft halten sollen.

Zudem verlor Trump im Wahlkampf merklich das Interesse an dem Thema, nachdem der schnelle Verkauf an US-Konzerne gescheitert war./mis/so