NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen legen am Dienstag eine Verschnaufpause ein, nachdem die Kurse zuvor mehrere Tage in Folge zugelegt haben. Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent. Der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach, der Nasdaq-Composite sinkt um 0,4 Prozent. Gute Quartalszahlen der beiden wichtigen Einzelhandelskonzerne Home Depot und Walmart lindern indessen Befürchtungen, dass die hohe Inflation in den USA die Konsumbereitschaft der Amerikaner mindert. Der private Konsum macht etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus.

Schlechter sieht es bei der Baukonjunktur aus: Im Juli wurden weit weniger Projekte in Angriff genommen als erwartet. Die Zahl der Baubeginne ging um 9,6 Prozent zurück, während Ökonomen den Rückgang auf nur 2,5 Prozent geschätzt hatten. Bei den Baugenehmigungen wurde jedoch eine geringere Abnahme verzeichnet als erwartet. Die Industrieproduktion stieg derweil im vergangenen Monat etwas stärker als erwartet.


   Walmart nach Prognose-Anhebung sehr fest 

Die Walmart-Aktie legt um 5 Prozent zu. Der Einzelhandelsriese hat im zweiten Quartal nicht nur besser abgeschnitten als erwartet, sondern auch seinen Ausblick angehoben. Dies wird mit Erleichterung aufgenommen, nachdem das Unternehmen erst im vergangenen Monat seine Prognose zum zweiten Mal gesenkt hatte. Anleger hatten eher mit neuen schlechten Nachrichten gerechnet, wie Finanzanalystin Danni Hewson von AJ Bell noch kurz vor Veröffentlichung der Zahlen gesagt hatte.

Verhaltener fällt der Kursgewinn bei Home Depot (+0,7%) aus. Auch die Baumarktkette hat im zweiten Quartal mit Umsatz und Ergebnis positiv überrascht, die Jahresziele aber "nur" bekräftigt. Bremsend könnte auch der drastische Rückgang der Baubeginne wirken: Naeem Aslam von Avatrade merkt an, dass Home Depot vor allem Handwerksbetriebe zu seinen Kunden zähle und damit kein typischer Heimwerkermarkt sei.

Die Nachricht von einer Zusammenarbeit mit Walmart verhilft der Aktie des Streaming-Anbieters Paramount Global zu einem Plus von 0,9 Prozent.

Ein Reuters-Bericht, wonach Tencent (+3,9%) eine Beteiligung von 17 Prozent an Meituan verkaufen will, drückt die Kurse chinesischer Unternehmen wie Alibaba (-2%), Bilibili (-4,2%) und JD.com (-2,1%).


   Dollar profitiert weiter von Zinserhöhungsspekulationen 

Der Dollar legt weiter zu. Solange es keine deutlichen Anzeichen für eine Konjunkturabschwächung in den USA gibt, dürfte der aktive Kurs der US-Notenbank den Dollar stützen, wie Devisenanalystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank kommentiert. Es komme weniger darauf an, wie stark die US-Notenbank ihren Leitzins noch erhöhen werde, sondern ob sie auch dann weiter erhöhen würde, sollte sich die Konjunktur merklich abschwächen und gleichzeitig die Inflation höhere Zinsen notwendig machen. Sollte die Fed dazu nicht bereit sein, wäre das wohl negativ für den Dollar, erläutert die Expertin. Der Euro leidet derweil unter den ZEW-Konjunkturerwartungen, die sich weiter eingetrübt haben.

Am Anleihemarkt erholen sich die Renditen von dem Rücksetzer des Vortags. Die am Montag schwer gebeutelten Ölpreise zeigen sich uneinheitlich. Gold ist erneut nicht gefragt. Hier belasten der starke Dollar und die Aussicht auf weiter steigende Zinsen.


=== 
INDEX                 zuletzt       +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.952,63       +0,1%         40,19          -6,6% 
S&P-500              4.291,85       -0,1%         -5,29         -10,0% 
Nasdaq-Comp.        13.071,65       -0,4%        -56,40         -16,5% 
Nasdaq-100          13.604,53       -0,5%        -62,65         -16,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,22        +4,2          3,17          248,6 
5 Jahre                  2,95        +4,8          2,90          169,0 
7 Jahre                  2,91        +5,4          2,85          146,5 
10 Jahre                 2,83        +4,7          2,79          132,2 
30 Jahre                 3,14        +3,9          3,10          124,0 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %  Di, 8:19 Uhr  Mo, 17:20 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0164       +0,0%        1,0161         1,0186   -10,6% 
EUR/JPY                136,79       +1,0%        135,59         135,50    +4,5% 
EUR/CHF                0,9653       +0,4%        0,9619         1,0586    -7,0% 
EUR/GBP                0,8426       -0,0%        0,8437         0,8434    +0,3% 
USD/JPY                134,59       +1,0%        133,31         133,05   +16,9% 
GBP/USD                1,2063       +0,0%        1,2051         1,2078   -10,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,8020       -0,2%        6,8042         6,7925    +7,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             23.917,58       -0,5%     23.909,94      24.104,27   -48,3% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               89,64       89,41         +0,3%           0,23   +25,3% 
Brent/ICE               94,41       95,10         -0,7%          -0,69   +26,8% 
GAS                            VT-Schluss                      +/- EUR 
Dutch TTF              243,00      229,80        +10,4%          22,89  +279,3% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.777,67    1.779,75         -0,1%          -2,09    -2,8% 
Silber (Spot)           20,20       20,28         -0,4%          -0,08   -13,3% 
Platin (Spot)          935,55      936,64         -0,1%          -1,09    -3,6% 
Kupfer-Future            3,62        3,62         +0,1%          +0,00   -18,3% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 16, 2022 09:49 ET (13:49 GMT)