NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben hat die Wall Street den Dienstag beendet. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,7 Prozent auf 31.761 Punkte, der S&P-500 verlor 1,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 1,9 Prozent absackte. An der Nyse wurden 1.217 (Montag: 1.836) Kursgewinner gezählt, ihnen standen 1.983 (1.425)Verlierer gegenüber - 143 (139) Titel schlossen unverändert.

Auf der Stimmung lasteten schwache Konjunkturdaten und Gewinnwarnungen verschiedener bedeutender Unternehmen, allen voran die des Einzelhandelsriesen Walmart. Diese zeigt, dass die Inflation speziell der Lebensmittelpreise die Konsumfreude der Amerikaner dämpft und zu Ausgabekürzungen an anderer Stelle führt. Die Walmart-Aktie brach um 7,6 Prozent ein. Amazon fielen im Sog von Walmart um 5,3 Prozent.

Doch auch 3M (+5%) schätzt die diesjährigen Ertragsaussichten pessimistischer ein als bisher. Stützend wirkte allerdings die Ausgliederung der Gesundheitssparte, die der Mischkonzern am Dienstag ebenfalls ankündigte. General Electric (+4,6%) hat die Prognose des Cashflow gesenkt, im zweiten Quartal aber besser abgeschnitten als befürchtet. Bei General Motors (-3,4%) ging der Gewinn hingegen überraschend deutlich zurück.

Getränkehersteller Coca-Cola (+1,6%) verbuchte ebenfalls einen Ergebnisrückgang, Umsatz und Gewinn übertrafen dennoch die Erwartungen des Markts. Positiv überrascht hat auch McDonalds (+2,7%); die Fast-Food-Kette konnte Preiserhöhungen durchsetzen und damit höhere Kosten kompensieren.

Nach Börsenschluss folgen unter anderem die großen Vertreter der Technologiebranche Alphabet und Microsoft mit ihren Zahlenausweisen.

Das eigentliche Highlight der Woche steht erst am Mittwoch mit der Bekanntgabe des Zinsbeschlusses der US-Notenbank auf der Agenda. Konjunkturseitig wurden der Index des Verbrauchervertrauens für Juli und die Neubauverkäufe aus dem Juni veröffentlicht, die beide schwächer ausfielen als erwartet.


   Risikoaversion und anstehender Fed-Entscheid treiben Dollar 

Der Gaspreis zog erneut kräftig an, nachdem der russische Gaskonzern Gazprom am Vortag angekündigt hat, seine Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 abermals zu verringern. Der Ölpreis gab dagegen seine Gewinne mit dem schwachen Verbrauchervertrauen ab. "Steigende Rezessionsängste übertrumpfen die derzeit angespannte Lage auf dem physischen Rohölmarkt", urteilte Edward Moya von Oanda. Zudem kündigte das Weiße Haus einen weiteren Verkauf aus seiner strategischen Reserve an.

Der Euro geriet mit der jüngsten Entwicklung im Gasstreit mit Russland unter Druck und rutschte deutlich unter die Marke von 1,02 Dollar. Der Dollarindex stiegt um 0,7 Prozent. Die US-Währung profitierte einerseits von ihrem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten, andererseits von der für Mittwoch erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank. Am Markt herrschte die Erwartung vor, dass die Fed den Leitzins um 75 Basispunkte erhöht.

Am Anleihemarkt hielten sich Käufer und Verkäufer die Waage. Die deutliche Zinsinversion spricht für Rezessionsängste.


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INDEX                 zuletzt       +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                31.761,38       -0,7%     -228,66         -12,6% 
S&P-500              3.920,87       -1,2%      -45,97         -17,7% 
Nasdaq-Comp.        11.562,58       -1,9%     -220,09         -26,1% 
Nasdaq-100          12.086,90       -2,0%     -241,52         -25,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,04        +0,8        3,03          230,7 
5 Jahre                  2,90        +0,8        2,89          164,2 
7 Jahre                  2,88        +0,5        2,88          144,2 
10 Jahre                 2,80        -0,4        2,80          128,9 
30 Jahre                 3,02        -0,1        3,03          112,5 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %   Di, 8:40h  Mo, 17:20 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0121       -1,0%      1,0226         1,0212   -11,0% 
EUR/JPY                138,48       -0,9%      139,81         139,61    +5,8% 
EUR/CHF                0,9744       -1,1%      0,9865         0,9858    -6,1% 
EUR/GBP                0,8416       -0,8%      0,8477         0,8483    +0,2% 
USD/JPY                136,81       +0,1%      136,70         136,68   +18,9% 
GBP/USD                1,2026       -0,2%      1,2064         1,2039   -11,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,7685       +0,2%      6,7547         6,7536    +6,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             20.876,13       -5,2%   21.086,78      21.796,41   -54,8% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.       +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               95,02       96,70       -1,7%          -1,68   +32,8% 
Brent/ICE              104,09      105,15       -1,0%          -1,06   +39,0% 
GAS                            VT-Schluss                    +/- EUR 
Dutch TTF              214,01      179,00      +21,2%          37,39  +197,1% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag       +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.717,51    1.719,69       -0,1%          -2,18    -6,1% 
Silber (Spot)           18,61       18,44       +0,9%          +0,17   -20,2% 
Platin (Spot)          875,60      882,67       -0,8%          -7,07    -9,8% 
Kupfer-Future            3,39        3,35       +1,0%          +0,04   -23,8% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 26, 2022 16:12 ET (20:12 GMT)