NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Feiertag Thanksgiving am Vortag steigen viele Marktteilnehmer an den US-Finanzmärkten am Freitag nicht wieder ein, sondern gönnen sich einen Brückentag. Sie dürften auch nicht viel verpassen, denn die Wall Street handelt nur verkürzt bis 19:00 Uhr MEZ. Zum Handelsbeginn setzt sich kein klarer Trend durch, die technologielastige Nasdaq leidet etwas unter sich erholenden Marktzinsen. Im frühen Handel steigt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 34.247 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren indes 0,1 bzw. 0,6 Prozent.

Im Fokus stehen die US-Konsumenten, deren Ausgabefreudigkeit am sogenannten "Black Friday" viel beachtet wird. Denn die Rabattschlacht gibt so etwas wie den inoffiziellen Startschuss für das Weihnachtsgeschäft - die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Klassische Konsumwerte wie Amazon, Walmart und Target dürften daher genau beäugt werden - insbesondere wenn erste Umsatzindikationen durchsickern sollten. Aktuell werden alle Titel mit leichten Abgaben gehandelt.

Aktienstratege Peter Garnry von der Saxo Bank rechnet trotz der Hürden mit einer einigermaßen positiven Weihnachtssaison, auch wenn inflationsbereinigt die Weihnachtsumsätze laut S&P Global jedoch zum ersten Mal seit 2009 zurückgehen dürften. Die Verbraucher kauften weniger hochpreisige Artikel. "In der ersten Phase der Inflation war es sehr einfach, weil sich die Ersparnisse aufgestaut haben. Wir haben diesen Überschuss aber aufgefressen und kommen jetzt in die schwierigere Phase des Inflationsschocks", sagt Garny. Historisch betrachtet ist der Black Friday aber ein guter Börsentag.

Am Devisenmarkt neigt der Dollar zur Stärke, der Dollarindex steigt um 0,3 Prozent. Der Euro verliert hingegen mit dem leicht anziehenden Greenback auf 1,0367 US-Dollar nach einem Tageshoch bei 1,0432. Damit entfalten besser als erwartet ausgefallene BIP-Daten aus Deutschland keine Zinsfantasie im Euroraum. Gestützt wird der Dollar von steigenden Marktzinsen in den USA. Denn am Rentenmarkt geben die Kurse etwas nach. Damit korrigiert der US-Anleihemarkt etwas die Bewegungen vom Mittwoch, als das Fed-Protokoll einen gemächlicheren Zinsstraffungskurs suggeriert und die Renditen damit gedrückt hatte.

Am Ölmarkt erholen sich die Preise nach dem Kursrutsch vom Mittwoch und ihrem Achtwochentief leicht. Das deutsche BIP sendet ein Lebenszeichen. Dass sich Europa bislang nicht auf einen Preisdeckel für russisches Erdöl verständigen habe können, stütze etwas die Preise. Doch die neuen Lockdowns in China deckelten den Preisauftrieb, denn die Nachfrage aus China dürfte weiter gedämpft bleiben, heißt es. Steigende Marktzinsen und ein anziehender Dollar drücken derweil den Goldpreis.


   Apple geben nach 

Am Aktienmarkt verlieren Apple 2,1 Prozent. Zusammenstöße von Mitarbeitern mit der Polizei im Foxconn-Werk in China könnten die Produktion von Apples iPhone empfindlich treffen. Foxconn ist Auftragsfertiger für Apple und stellt das Mobiltelefon des US-Technologiegiganten her. Das Werk ist wegen der strikten Coronamaßnahmen weitgehend abgeriegelt, Arbeiter versuchen jedoch, das Werksgelände zu verlassen. Laut Beobachtern soll dies Tausenden gelungen sein. Über 30 Prozent der Novemberproduktion sollen nun auf der Kippe stehen, so Medienberichte. Analysten hatten bereits zuvor ähnliche Warnungen ausgerufen. Mitarbeitergremien haben Apple kritisiert, die Rechte der Arbeiter im Foxconn-Werk in Zhengzhou, in dem die meisten iPhone-14-Modelle hergestellt werden, nicht angemessen zu schützen.

Zudem erwägt Apple einem Zeitungsbericht zufolge den Kauf des Fußballklubs Manchester United. Die britische Zeitung Daily Star berichtet, Apple-CEO Tim Cook wolle 5,8 Milliarden Pfund für den traditionsreichen Fußballverein zahlen.

Ford Motor hat in den USA 518.993 Fahrzeuge wegen des Risikos von Bränden unter der Motorhaube zurückgerufen. Die Titel verlieren 0,8 Prozent.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.246,52        +0,2%       52,46      -5,8% 
S&P-500              4.021,48        -0,1%       -5,78     -15,6% 
Nasdaq-Comp.        11.213,46        -0,6%      -71,85     -28,3% 
Nasdaq-100          11.757,35        -0,7%      -81,37     -28,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,50         -0,5        4,50      377,0 
5 Jahre                  3,92         +3,8        3,88      266,0 
7 Jahre                  3,84         +2,7        3,81      239,8 
10 Jahre                 3,73         +2,9        3,70      221,7 
30 Jahre                 3,76         +3,3        3,73      186,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:00  Do, 17:21   % YTD 
EUR/USD                1,0362        -0,5%      1,0420     1,0407   -8,9% 
EUR/JPY                144,46        +0,1%      144,35     144,06  +10,4% 
EUR/CHF                0,9832        +0,1%      0,9838     1,0596   -5,2% 
EUR/GBP                0,8583        -0,1%      0,8603     0,8582   +2,1% 
USD/JPY                139,42        +0,6%      138,58     138,43  +21,1% 
GBP/USD                1,2072        -0,3%      1,2112     1,2127  -10,8% 
USD/CNH (Offshore)     7,1941        +0,4%      7,1657     7,1606  +13,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.445,89        -0,9%   16.374,70  16.587,88  -64,4% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,14        77,94       +0,3%      +0,20  +12,8% 
Brent/ICE               85,37        85,34       +0,0%      +0,03  +16,4% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              121,72       123,79       -1,7%      -2,07  +87,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.748,78     1.756,15       -0,4%      -7,37   -4,4% 
Silber (Spot)           21,26        21,55       -1,3%      -0,29   -8,8% 
Platin (Spot)          983,65       991,75       -0,8%      -8,10   +1,4% 
Kupfer-Future            3,61         3,63       -0,1%      -0,00  -18,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 25, 2022 09:53 ET (14:53 GMT)