FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es im frühen Handel zunächst etwas nach unten. So notiert der DAX 0,4 Prozent tiefer bei 15.469 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert ebenfalls 0,4 Prozent. Abzuwarten bleibt, ob der frühe Rücksetzer, wie am Vortag, bereits rasch wieder für neue Engagements bei den Bullen sorgt. Der Tag wird derweil klar dominiert von der Berichtssaison.

Etwas Sorgen macht weiter der Blick auf China. Dort fürchtet man einen Dominoeffekt durch den überschuldeten Baukonzern Evergrande. Dessen Aktien brechen am Morgen über 10 Prozent ein. Der Bausektor trägt in China deutlich stärker als in anderen Volkswirtschaften zum BIP bei. Ein Rückgang der Bautätigkeit werde auch das BIP-Wachstum unter Erwartung wie auch die Nachfrage nach Rohstoffen drücken und die Weltwirtschaft belasten, so die Befürchtung.

Übergeordnet stehe die Entwicklung der US-Zinsen im Blick mit den Aussagen von Fed-Gouverneur Christopher Waller am Nachmittag. Das stimmberechtigte FOMC-Mitglied hatte jüngst einen aggressiveren Kurs der US-Notenbank gefordert. Dazu werden Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Philadelphia-Fed-Index für Oktober veröffentlicht.


   Starke Nachfrage bei ABB ausgebremst von Lieferkette 

Weniger Freude als erhofft machen die Zahlen vom Schweizer Industriekonzern ABB (-3,6%) zum dritten Quartal. Aufgrund der Lieferkettenprobleme und dadurch entstehenden Verzögerungen bei der Auslieferung kann der Konzern sein Wachstumsziel nicht halten. ABB sieht nun nur noch ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes bei 6 bis 8 Prozent nach bisher nahezu 10 Prozent. Dabei sehe es auf der Nachfrageseite ungebremst gut aus, kommentiert ein Händler: Eine starke Nachfrage trieb den Auftragseingang um 29 Prozent nach oben. Vor allem habe die Gewinnmarge deutlich um 310 Basispunkte ausgeweitet werden können auf 15,1 Prozent.

Gemischt werden die Zahlen von Lkw-Hersteller Volvo (-1,4%) in ersten Kommentaren aufgenommen. "Die gesenkte Absatzprognose ist weniger weitreichend als die Aussagen zu China", schreibt ein Händler. Denn Volvo spricht dort von einem scharfen Einbruch der Nachfrage nach Maschinen für den Bausektor. Dies bestätige die generellen Marktsorgen, dass die Krise um Evergrande die Investitionsplanung in ganz China ausbremse. Dass die Absatzprognose für das Gesamtjahr um 10.000 auf nun 280.000 Lkw gesenkt wurde, sei dagegen angesichts der bekannten Lieferkettenprobleme "harmlos".


   Margenziel bei Unilever steht trotz Kosteninflatiom 

Unilever (+0,6%) hat seinen Umsatz im dritten Quartal dank guten Wachstums in den wichtigen Märkten USA, China und Indien sowie mit Hilfe einer positiven Entwicklung der Online-Vertriebskanäle und Wachstums der Konzernmarken gesteigert. Der britisch-niederländische Konsumgüterhersteller, zu dem bekannte Marken wie Ben & Jerry's (Eiscreme) und Dove (Seife) gehören, verbuchte einen Anstieg der zugrunde liegenden Einnahmen um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 13,5 Milliarden Euro. Unterdessen verzeichnet Unilever laut Mitteilung Kostensteigerungen auf einem stark erhöhten Niveau. Derweil hält das Unternehmen trotz der Kostenentwicklung an der Prognose fest, dass die Margen im Gesamtjahr unverändert zum Vorjahr bleiben werden.

Für die Aktie von Metro geht es um 0,6 Prozent nach oben. Positiv vermerken die Analysten von Baader, dass Metro bei Umsatz und Ergebnis das obere Ende der prognostizierten Spanne für 2020/21 erreicht habe. Das bereinigte EBITDA liege bei rund 1,2 Milliarden Euro über den Erwartungen der Baader-Analysten von 1,08 Milliarden Euro, diese wurden somit um etwa 10 Prozent übertroffen. Eine leichte Umsatzsteigerung wurde durch Westeuropa ausgelöst, während der Umsatz in Deutschland - wie erwartet - aufgrund von Rückgängen bei "anderen Kundengruppen" zurückging. Stark entwickelte sich das Geschäft im vierten Quartal mit Hotels, Restaurants und Caterern, hier konnte ein zweistelliges Wachstum erzielt werden.

Die Aktie von TLG Immobilien steigen um 15 Prozent. Aroundtown plant ein Delistingangebot für TLG und bietet den TLG-Aktionären 31,67 Euro je Aktie nach einem Schlusskurs am Vortag bei 27,50 Euro. Im Fahrwasser steigen auch die Aktien der WCM um 15 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.163,56      -0,2%         -8,61         +17,2% 
Stoxx-50                3.619,49      -0,1%         -4,25         +16,5% 
DAX                    15.501,70      -0,1%        -21,22         +13,0% 
MDAX                   34.555,04      +0,0%         14,56         +12,2% 
TecDAX                  3.778,03      +0,8%         28,80         +17,6% 
SDAX                   16.793,48      +0,2%         36,64         +13,7% 
FTSE                    7.201,74      -0,3%        -21,36         +11,8% 
CAC                     6.692,91      -0,2%        -12,70         +20,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,13                    +0,00          +0,45 
US-Zehnjahresrendite        1,65                    -0,01          +0,73 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Do, 9:01 Uhr  Mi, 17:34 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1644      -0,0%        1,1649         1,1644    -4,7% 
EUR/JPY                   132,85      -0,3%        132,75         133,00    +5,4% 
EUR/CHF                   1,0712      +0,0%        1,0708         1,0711    -0,9% 
EUR/GBP                   0,8434      +0,1%        0,8439         0,8425    -5,6% 
USD/JPY                   114,09      -0,2%        114,06         114,21   +10,5% 
GBP/USD                   1,3806      -0,1%        1,3811         1,3817    +1,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,3954      +0,0%        6,3923         6,3914    -1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                65.030,01      -1,2%     64.922,01      66.708,76  +123,9% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                   0,00      83,87            0%           0,00   +75,3% 
Brent/ICE                  85,17      85,82         -0,8%          -0,65   +67,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.783,42   1.782,13         +0,1%          +1,30    -6,0% 
Silber (Spot)              24,21      24,28         -0,2%          -0,06    -8,3% 
Platin (Spot)           1.050,75   1.053,75         -0,3%          -3,00    -1,8% 
Kupfer-Future               4,63       4,73         -2,1%          -0,10   +31,5% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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October 21, 2021 03:38 ET (07:38 GMT)