SEOUL (dpa-AFX) - Südkorea und China wollen für die friedliche Lösung des Atomstreits mit Nordkorea und die Stabilität in der Region weiter eng zusammenarbeiten. Chinas Außenminister Wang Yi sagte zu Beginn des ersten Treffens mit seiner südkoreanischen Amtskollegin Kang Kyung Wha seit einem Jahr am Donnerstag in Seoul, sein Besuch verdeutliche trotz der andauernden Corona-Pandemie, dass Peking daran gelegen sei, die Wichtigkeit der bilateralen Beziehungen "durch konkrete Aktionen" zu unterstreichen. Die Beziehungen zeigten "jetzt Robustheit und offensichtlich größere Vitalität".

Beide Seiten hätten sich geeinigt, weiter eng miteinander zu kommunizieren, um den Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel vorwärtszutreiben, teilte Südkoreas Außenministerium mit. Ihre Kooperation müsse zugleich dafür sorgen, dass die aktuelle Situation stabil bleibe. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Ministeriumsbeamten berichtete, hätten beide Minister die Meinung vertreten, dass die Führung in Pjöngjang derzeit den Übergang zur nächsten Regierung in den USA nach der Präsidentenwahl beobachte und auch wegen Covid-19 eine Abwarte-Haltung einnehme.

Die Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm kommen seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen dem abgewählten US-Präsidenten Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Februar 2019 in Vietnam nicht weiter. Beide Seiten konnten sich nicht auf die atomare Abrüstung Nordkoreas und die Gegenleistungen Washingtons einigen.

Wang Yi bekräftigte, dass Chinas Präsident Xi Jinping weiter plane, nach Südkorea zu kommen. Beide Seiten betonten, der Besuch werde möglich sein, sobald sich die Situation um die Pandemie stabilisiert habe. Zudem vereinbarten sie, weiter daran zu arbeiten, dass bald auch ein neuer trilateraler Gipfel mit Japan zustandekommen könne./dg/DP/eas