FRANKFURT (dpa-AFX) - Mitarbeiter der staatlichen KfW-Tochterbank Ipex haben privat mit Wirecard-Aktien gehandelt, obwohl das Papier auf der internen Liste der verbotenen Aktien (Restricted List) stand. Es handele sich um sieben Fälle, in denen Mitarbeiter gegen die internen Regeln verstoßen hätten, teilte die Ipex-Bank am Montag auf Anfrage mit. Das Kontrollsystem habe funktioniert. Nach der Überprüfung seien personalrechtliche Maßnahmen ergriffen worden. Nach Informationen des Nachrichtenportals "The Pioneer", das zuvor darüber berichtet hatte, erhielten zwei Mitarbeiter eine Abmahnung.

Nach Angaben der Ipex-Bank haben die Mitarbeiter zwar gegen die internen Regeln verstoßen, ein Vorstoß gegen das Verbot von Insider-Geschäften wurde bei der Überprüfung aber nicht festgestellt. Die Mitarbeiter seien gemäß Aufgabenprofil intern auch nicht mit Wirecard betraut gewesen. Die Umsätze bewegten sich demnach zwischen 20 und unter 2000 Euro, in einem Fall unter 7000 Euro. Der Aufsichtsrat wurde informiert.

Interne Regeln der Ipex-Bank verbieten Mitarbeitern den Handel mit Wertpapieren, bei denen die KfW engagiert ist. Die KfW-Tochter hatte Wirecard 100 Millionen Euro geliehen. Der Münchener Zahlungsdienstleister Wirecard hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt und in der Folge Insolvenz angemeldet. Die Münchener Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Unternehmen seit 2015 Scheingewinne auswies, und ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs./mar/DP/mis