(Tippfehler im dritten Absatz behoben)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Kursturbulenzen bei dem in einem Bilanzskandal steckenden Zahlungsabwickler Wirecard sind am Montag auch nachbörslich weiter gegangen. Im regulären Xetra-Handel waren die Papiere schon weiter um 44 Prozent eingebrochen, danach ging der freie Fall auf der Handelsplattform Tradegate weiter. Zuletzt kostete die Aktie dort nur noch 12,87 Euro nach zuvor 14,44 Euro zum Xetra-Schluss. Dies war nochmals ein Einbruch um mehr als zehn Prozent.

Der Grund für den Kurseinbruch, der schon vor dem Wochenende begann, sind milliardenschwere Löcher in der Bilanz. Mittlerweile musste der Zahlungsabwickler eingestehen, dass Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro, die bisher als Aktivposten in der Bilanz ausgewiesen waren, "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen".

Die Turbulenzen nehmen damit kein Ende. Der 62-prozentige Kursabsturz der Wirecard-Aktie am vergangenen Donnerstag galt als zweitgrößter Tagesverlust eines Dax-Titels in der fast 32-jährigen Geschichte des deutschen Leitindex. Am Freitag knüpfte das Papier dann mit einem Einbruch von 35 Prozent nahtlos an die Verluste an - genauso wie nun an diesem Montag.

Den nochmaligen Kursrutsch auf Tradegate eingerechnet, summiert sich der Verlust in den wenigen Handelstagen seit Bekanntwerden der fehlenden Milliarden mittlerweile auf mehr als 87 Prozent. Nach am vergangenen Donnerstag wurden in der Spitze mehr als 100 Euro für die Aktien gezahlt./tih/mis