STUTTGART (dpa-AFX) - Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat nach einem herben Gewinnrückgang zu Beginn der Corona-Pandemie wieder an Boden gewonnen. Im dritten Quartal verdiente das Unternehmen gut 63 Millionen Euro und damit 43 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Freitag in Stuttgart mitteilte. Der Vorstand um W&W-Chef Jürgen Junker bleibt angesichts der jüngsten Zuspitzung der Pandemie für den Rest des Jahres aber weiterhin vorsichtig gestimmt.

An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die W&W-Aktie gewann bis zur Mittagszeit gut ein Prozent an Wert und entwickelte sich damit besser als der Nebenwerte-Index SDax. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier aber rund 18 Prozent eingebüßt.

In der ersten Jahreshälfte hatte die Corona-Krise den Gewinn von W&W um 39 Prozent einbrechen lassen. Als Versicherer musste der Konzern für coronabedingte Betriebsschließungen bei vielen Kunden geradestehen. Außerdem legte das Unternehmen als Baufinanzierer viel Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Auch nachdem es im Sommer deutlich besser lief, liegt der Überschuss der ersten neun Monate mit rund 170 Millionen Euro immer noch 22,5 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.

Für den Rest des Jahres erwartet der Vorstand ebenfalls keine roten Zahlen: Zwar werde der Gewinn im Gesamtjahr die mittelfristige Zielspanne von 220 bis 250 Millionen Euro wie erwartet verfehlen, heißt es im Zwischenbericht. Vorbehaltlich einer weiteren Zuspitzung der Pandemie und der Entwicklung an den Kapitalmärkten rechnet das Management aber damit, dass der Jahresgewinn höher ausfällt als der Überschuss der ersten neun Monate./stw/eas/jha/