BERLIN (awp international) - Der Online-Modehändler Zalando hat nach einem guten Geschäft im zweiten Quartal seine Gewinnprognose für 2016 erhöht. Bei der Marge basierend auf dem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde jetzt ein Wert zwischen 4 und 5,5 Prozent erwartet nach 3,6 Prozent im Vorjahr, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. Damit liegt die Zielspanne einen Prozentpunkt höher als bisher.

Bei den Erlösen rechnet das MDax-Unternehmen weiter mit einem Plus von bis zu 25 Prozent. Damit würde der Umsatz im laufenden Jahr auf fast 3,7 Milliarden Euro steigen. Das operative Ergebnis würde beim gleichzeitigen Erreichen des oberen Bereichs der angepeilten Spanne von 107,5 Millionen Euro im Vorjahr nun auf rund 200 Millionen Euro klettern.

STARKER MARGENANSTIEG IM ZWEITEN QUARTAL

Im zweiten Quartal legte der Umsatz nach ersten Daten um 24 bis 26 Prozent auf 909 bis 924 Millionen Euro zu. Dabei werde beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Anstieg auf 68 bis 88 Millionen Euro erwartet - das wären zwischen 126 und 193 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die bereinigte Ebit-Marge habe im zweiten Quartal zwischen 7,5 und 9,5 (Vorjahr: 4,1) Prozent betragen.

Damit konnte Zalando das Tempo beim Umsatzwachstum im Vergleich zum ersten Quartal in etwa halten und dabei deutliche Fortschritte bei der Marge erzielen. "Zalando hatte ein starkes zweites Quartal. Wir haben unser ehrgeiziges Wachstumsziel erreicht und unsere Profitabilität erheblich gesteigert", sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter. Den deutlichen Gewinnanstieg begründete er mit der verbesserten Effizienz. Gleichzeitig konnte Zalando weiter in Wachstumsinitiativen investieren.

AKTIENKURS KÖNNTE VON PROGNOSE UND ZAHLEN PROFITIEREN

Experten hatten mit einem Umsatz in dieser Grössenordnung gerechnet - der operative Gewinn überraschte jedoch positiv. Dies könnte der Aktie weiteren Schub für eine Erholung von ihren jüngsten Rückschlägen geben. Das 2014 für 21,50 Euro an die Börse gebrachte Papier war nach dem Rekordstand von 36,63 Euro kurz vor Weihnachten 2015 abgestürzt. Seit dem Ende Juni erreichten Zwischentief von knapp 23 Euro konnte die Aktie allerdings rund 17 Prozent zulegen und kostete im Xetra-Handel zuletzt 26,735 Euro./zb/stw