(Neu: Kurs ein Stück weit erholt)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die zwischenzeitlich wegen einer Gewinnwarnung arg gebeutelten Zalando-Aktien haben bis zu Freitagnachmittag den Großteil ihrer Verluste aufgeholt. Zuletzt notierten sie noch eineinhalb Prozent im Minus bei 25,14 Euro. Im Tief waren sie zuvor prozentual zweistellig bis auf 20,94 Euro abgesackt, was weniger war als der Ausgabepreis von 21,50 Euro beim Börsengang im Herbst 2014. Weil die Verbraucher wegen Inflation und Rezessionsängsten weniger Geld ausgeben, erwartet auch der Modehändler schwindende Einnahmen.

"Mit einer Gewinnwarnung und einem schwachen zweiten Quartal hatte man gerechnet, aber das ist noch viel schlechter als befürchtet", merkte ein Händler an. Allerdings hatte er schon am Morgen mit einer gewissen Kurserholung im Verlauf gerechnet. Denn Short-Seller, die auf fallende Kurs gesetzt hätten, könnten diese Positionen vor dem Wochenende schließen und Gewinne mitnehmen nach der Talfahrt der letzten Monate.

Der Dax-Konzern hatte seine Jahresziele am Donnerstag nach Börsenschluss überraschend drastisch zusammengestrichen. Verantwortlich für die schlechten Aussichten sind unter anderem die hohe Inflation, Rezessionsängste und eine trübe Stimmung vieler Verbraucher. Analysten strichen daraufhin zwar reihenweise ihre Kursziele für die Aktie zusammen. Die meisten lagen mit ihren neuen Kurszielen jedoch weiterhin deutlich über dem aktuellen Kursniveau von gut 22 Euro.

Mit seinem Online-Vertrieb galt Zalando lange Zeit als Profiteur der Corona-Pandemie, was sich auch am Aktienmarkt niedergeschlagen hatte. Zwischen dem Corona-Schock im März 2020 und dem Hoch im Juli 2021 hatte sich der Wert nahezu vervierfacht. Seit dem Rekordhoch von knapp 106 Euro ging es mit dem Kurs aber strikt bergab. Allein seit Jahresbeginn verbuchte die Zalando-Aktie eine Wertminderung von mehr als zwei Dritteln./jcf/bek/nas/mis