FRANKFURT (dpa-AFX) - Während es im Dax so rasch keine Änderungen in der Zusammensetzung mehr geben dürfte, gehen in den Indizes unterhalb des deutschen Leitindex im Dezember die Platzwechsel wohl munter weiter. Mit im Spiel ist auch wieder die erst Ende Oktober aus dem Leitindex entfernte Deutsche Wohnen. Sie dürfte noch vor Weihnachten einen Platz im MDax erhalten.

Zudem wird es im Index der mittelgroßen Werte voraussichtlich einen weiteren Aufsteiger geben, nachdem die verlängerte Übernahmefrist von Zooplus inzwischen ausgelaufen und der Anteil frei handelbarer Aktien nochmals deutlich gesunken ist. Darüber hinaus stehen noch einige zusätzliche Wechsel im Nebenwerte-Index SDax an.

Die Deutsche Börse wird die Dax-Familie auf Basis der Ranglisten per Ende November am Freitag, 3. Dezember, außerordentlich überprüfen und die Ergebnisse nach dem US-Börsenschluss bekannt geben. Etwaige Änderungen werden zum Montag, 20. Dezember, umgesetzt.

Wenn die Deutsche Wohnen in den MDax kommt, dürfte sie dort laut Stifel-Analyst Luca Thorißen den Autozulieferer Hella verdrängen. Diese muss dann in den SDax absteigen. Auch hier spielen Übernahmeaktivitäten eine zentrale Rolle, denn der französische Konkurrent Faurecia hält mittlerweile fast 80 Prozent der Hella-Anteile. Und ebenfalls vom MDax in den SDax absteigen muss laut Thorißen wohl Zooplus.

Für den Online-Händler für Heimtierbedarf lief am 22. November die verlängerte Übernahmefrist aus. Der Streubesitzanteil des Unternehmens sank dadurch weiter, liegt aber noch über zehn Prozent. Daher wird ein Abstieg in den SDax nun erwartet. Und für den frei werdenden Platz im MDax gibt es gleich drei Anwärter. Es wird ein sehr dichtes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Alternative-Energien-Unternehmen Encavis, der Shop Apotheke und dem Autovermieter Sixt erwartet.

Zudem sind laut Thorißen im SDax noch folgende Aufnahmen zu erwarten: Die vom Autozulieferer Continental abgespaltene Antriebstochter Vitesco, der IT-Dienstleister GFT Technologies und der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck.

Als Kandidaten für eine Herausnahme aus dem SDax gelten zugleich die Online-Händler Home24 und Westwing sowie das Rüstungsunternehmen Hensoldt und Takkt, ein Händler für Geschäftsausstattungen.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden (etwa physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./ck/jsl/he