Nachbarschaftshilfe führt Menschen zusammen

29. November 2021, 3 Minuten

Ahalya Sridharan, unsere Lernende im zweiten Lehrjahr, hat ein spannendes Hobby: Unter dem Motto «Geben und Nehmen» unterstützt sie die Nachbarschaftshilfe Ägerital - als jüngstes Mitglied. Darüber wollte ich mehr wissen.

© Ahalya Sridharan bei der Nachbarschaftshilfe

Ahalya, du hast ein nicht alltägliches Hobby. Möchtest du uns mehr darüber erzählen?

Ich engagiere mich freiwillig bei der Nachbarschaftshilfe Ägerital zusammen mit meiner Schwester. Das macht mir total Freude, denn ich kümmere mich gerne um Menschen.

Das klingt spannend! Was ist die Nachbarschaftshilfe, und was sind deine Aufgaben?

Die Nachbarschaftshilfe unterstützt Einwohnerinnen und Einwohner des Ägeritals, die Hilfe in verschiedenen Bereichen benötigen. Das Angebot kann jeder nutzen. Interessierte können sich freiwillig für ganz unterschiedliche Aufgaben melden. Ich kaufe zum Beispiel für ältere Menschen Lebensmittel ein, gebe einem Schüler Nachhilfe oder gehe ins Altersheim Chlösterli, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu besuchen. Bei der Koordinatorin können sich alle Personen melden, die Unterstützung wünschen, oder Freiwillige, die gerne Unterstützung bieten. Detaillierte Informationen sind zu finden unter www.nachbarschaftshilfe-ae.ch.

Wie alt ist der Schüler? Und bei welchem Fach kannst du helfen?

Das ist eine ganz neue Aufgabe für mich - Nachhilfe gebe ich das erste Mal. Es ist ein Viertklässler, der etwas Hilfe beim Lesen in Deutsch braucht.

Und wie kann man sich das vorstellen, wenn du im Altersheim die Leute besuchst?

Ich gehe meistens einmal pro Woche vorbei, wir trinken zusammen Kaffee und reden über Gott und die Welt. So kann ich die älteren Leute unterhalten, denn oft sind sie sehr einsam. In der jetzigen Situation bedauere ich es sehr, dass ich sie nicht öfters besuchen kann.

Wie erhältst du die verschiedenen Anfragen?

Die Koordinatorin der Nachbarschaftshilfe macht jeweils ein Jobbörsen-E-Mail an alle Freiwilligen. Dann können wir uns melden und mitteilen, wen und was wir gerne unterstützen würden. Danach gibt es ein erstes Gespräch mit der Person, also zum Beispiel mit dem Schüler oder der Person im Altersheim. So ist rasch erkennbar, ob es auf der persönlichen Ebene passt. Die Koordinatorin ist bei diesem Gespräch auch dabei. Meistens komme ich etwa einmal pro Woche für ein bis zwei Stunden zum Einsatz.

Wie bist du dazu gekommen, dich bei der Nachbarschaftshilfe Ägerital zu engagieren?

Es fing schon an, als ich klein war. Unser Nachbar und guter Freund der Familie gründete die Nachbarschaftshilfe im Jahr 2000 mit zwei anderen Ehepaaren. Da ich mich stark dafür interessierte, hat er mich ins Altersheim Chlösterli mitgenommen. Schon bald konnte ich etwas Gutes tun, was mir Spass bereitete. Als unser Nachbar leider starb, wollte ich unbedingt offizielles Mitglied der Nachbarschaftshilfe Ägerital werden. Unter den vielen Mitgliedern bin ich die jüngste Freiwillige.

Hast du denn noch Zeit für andere Hobbys neben der Ausbildung bei der ZugerKB und der Nachbarschaftshilfe?

Ja, ich spiele einmal pro Woche Badminton, übe Klavier und verbringe gerne Zeit mit meiner Familie.

Möchtest du dich nach deiner Ausbildung weiterhin in der Freiwilligenarbeit engagieren?

Ja, unbedingt! Unser Nachbar wollte kurz vor seinem Tod in Sri Lanka ebenfalls eine Nachbarschaftshilfe aufbauen. Leider ist es nicht mehr dazu gekommen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich später etwas Ähnliches mache und in Sri Lanka ein Projekt realisiere, um seinen Wunsch umzusetzen. Ausserdem würde ich gerne weiterhin Nachhilfestunden geben. Das bereitet mir sehr viel Spass.

Die Nachbarschaftshilfe ist ein Geben und Nehmen. Ich finde, Freiwilligenarbeit macht einfach glücklich. Wenn ich jemandem Zeit schenke, kann ich so viel bewirken - auch mit wenig Aufwand. Und es bringt mich persönlich weiter.

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Doris Zetzema

Doris Zetzema

Doris Zetzema, Projektleiterin Kommunikation, kam 2014 als Quereinsteigerin zu uns. Sie jongliert gerne mit Wörtern und Sätzen, feilt am Text, bis er optimal auf die Leserinnen und Leser abgestimmt ist. Wichtig in ihrer Kommunikation: immer auf Augenhöhe, viel Empathie und ein lockerer Schreibstil. Sie mag Geschichten über Menschen, fühlt gerne auf den Zahn. Privat ist sie am liebsten mit ihrer Harley unterwegs.

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Kategorien: Karriere

Tags: Mitarbeiter

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Zuger Kantonalbank AG published this content on 29 November 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 29 November 2021 15:00:05 UTC.