ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Donnerstag freundlich geschlossen. Auslöser für die neue Aufwärtswelle war die US-Notenbank. Sie hatte am Vorabend ihre US-Wachstumsprognose für 2021 kräftig erhöht, will allerdings gleichzeitig nichts gegen den Inflationsanstieg unternehmen und die Zinsen vor 2024 nicht erhöhen. Der SMI kletterte Richtung Jahreshoch und auch das Allzeithoch rückte wieder in greifbare Nähe. Positiv kam auch an, dass die europäische Arzneibehörde EMA empfahl, den Impfstoff von Astrazeneca wieder "uneingeschränkt" zu verimpfen.

Der eidgenössische Leitindex rückte um 0,5 Prozent auf 10.974 Punkte vor. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 55,32 (zuvor: 42,27) Millionen Aktien.

Trotz des Bekenntnisses der Fed zur Nullzinspolitik hegten Anleger massive Zweifel an der Durchführbarkeit. Denn in den USA kletterten die Marktzinsen am Rentenmarkt auf die höchsten Stände seit 14 Monaten. Davon profitierten Bankenwerte: Die Aktien der UBS stiegen um 4 Prozent, der Kurs der Credit Suisse legte um 2,5 Prozent zu. Damit traten die Schlagzeilen um die Großbank in den Hintergrund.

Denn der Credit Suisse droht aus der Affäre um Greensill Capital juristischer Ärger und möglicherweise auch eine Ergebisbelastung. In dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht heißt es, eine Reihe von Aufsichtsbehörden habe Untersuchungen eingeleitet, darunter auch die schweizerische Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma. Darüber hinaus drohten einige Investoren bereits mit Rechtsstreitigkeiten und Klagen. Nach dem Debakel um die insolvente Greensill Capital nimmt die Credit Suisse organisatorische und personelle Veränderungen in ihrem Asset Management vor. Der Bereich wird zum 1. April aus der Division International Wealth Management ausgegliedert und als neue separate Division geführt. Die Leitung übernimmt Ulrich Körner als CEO Asset Management, der gleichzeitig Mitglied der Geschäftsleitung der Credit Suisse Group wird. Nach mehreren Jahren bei der UBS kehrt Körner damit zur Credit Suisse zurück.

Nestle will bei ihrer Marke Nespresso 117 Millionen Franken am Standort Avenches investieren. Die Titel gewannen 0,2 Prozent. Nach guten China-Daten zogen Richemont um 2,6 Prozent an. Am Ende des Tableaus fanden sich Roche mit einem optischen Abschlag von 1,5 Prozent. Die Titel des Pharmakonzerns wurden allerdings ex Dividende gehandelt. Ohne diesen Effekt hätte der Wert im Plus geschlossen.

Wie von Analysten erwartet standen Aktien der Online-Apotheke Zur Rose 12,6 Prozent unter Druck. Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2021 sei zu konservativ ausgefallen, hieß es. Analysten wie von der Citi sagten, dieser impliziere sogar ein Verlustjahr. Der Markt habe im Konsens aber mit einem leichten Plus gerechnet.

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March 18, 2021 12:59 ET (16:59 GMT)