Zürich (awp) - Die Aktien der Zurich-Gruppe büssen am Donnerstag in einem kaum veränderten Gesamtmarkt klar an Wert ein. Der Versicherer ist in der Schadensparte nach neun Monaten wie erwartet stark gewachsen, Abstriche machen Analysten dagegen wenn es um die Entwicklung im Lebengeschäft geht und mit Blick auf die Solvenz. Zudem rechnet die Gruppe im Zusammenhang mit der Hurrikankatastrophe "Ida" mit hohen Kosten.

An der Börse fallen die Papiere der Zurich um 10.30 Uhr um 2,2 Prozent auf 400,610 Franken zurück. Demgegenüber rückt der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI um leichte 0,2 Prozent vor.

Rund 450 Millionen US-Dollar muss die Zurich nach ersten Schätzungen für ihre Kunden nach dem Hurrikan "Ida" zur Deckung von Schäden bereitstellen, wie Finanzchef George Quinn am Donnerstagmorgen an einer Telefonkonferenz verriet. Damit hat die Zurich erstmals eine Schätzung zu dieser Katastrophe abgegeben. Die Europa-Unwetter im Juli (150-200 Mio) und US-Wintersturm "Uri" (rund 350 Mio) sind weniger teuer.

Diese Meldung dürfte einige Anleger etwas aufgeschreckt haben, auch wenn mit hohen "Ida"-Kosten gerechnet werden musste. Schliesslich hatten zuvor etwa auch die führenden Rückversicherer Swiss Re und Munich Re hohe Belastungen auf ihren Rechnungen gebucht und für die gesamte Versicherungsbranche veranschlagt.

Die Volumenentwicklung der Zurich nach neun Monaten bezeichnen Analysten derweil als "solide" oder "vorteilhaft". Vor allem die Schadensparte habe das "beeindruckende" Wachstumsmomentum im dritten Quartal fortsetzen können, heisst es beim US-Broker Jefferies. Dabei hätten die meisten Geschäftsfelder von der nach wie vor sehr guten Preisdynamik profitiert.

Die Vorgaben der Analysten verfehlt haben die Angaben zum Neugeschäft der Lebensparte. Dabei sei die Marge auf dem Neugeschäft allerdings auf einem hohen Niveau gehalten worden, meint Georg Marti von der ZKB. Und der US-Partner Farmers weise nach der Übernahme von Schadengeschäft der Metlife-Gruppe eine gute Entwicklung auf.

Sein Berufskollege Simon Fössmeier von der Bank Vontobel stösst sich derweil etwas an der geringfügig tiefer als erhofft ausgefallenen SST-Quote. Die fiel im Vergleich zum Halbjahr per Ende September um 3 Prozentpunkte auf 203 Prozent zurück. Die Eigenmittelsituation sei somit aber "anhaltend gut", urteilt ZKB-Analyst Marti.

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