Bern (awp) - Nach den schmerzhaften Kursverlusten vom Vortag setzen die Aktien des Versicherers Zurich am Freitagmorgen zu einer Gegenbewegung an. Für die nötige Impulse sorgen gleich zwei Wortmeldungen, eine seitens der Royal Bank of Canada und eine seitens der Berenberg Bank. Letztere weckt dabei Dividendenfantasien, wie es in Händlerkreisen heisst.

 

Um 09.36 Uhr gewinnen Zurich Namen 0,9 Prozent auf 363,20 Franken. Die Tageshöchstkurse liegen gar bei 363,50 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert hingegen um 0,6 Prozent über dem Schlussstand vom Vortag.

 

In einem Kommentar der Berenberg Bank räumt Autor Michael Huttner zwar ein, dass der Versicherer vermutlich auch im zweiten Quartal mit Kosten aus Naturkatastrophen und der pandemiebedingten Übersterblichkeit zu kämpfen gehabt haben dürfte. Allerdings rechnet er mit einer sehr viel besseren zweiten Jahreshälfte.

 

Fantasie geht vor allem aber von seinen Dividendenschätzungen für die kommenden Jahre aus. Huttner erhöht diese um bis zu 8,3 Prozent und geht für 2023 neuerdings von einer Ausschüttung von 24 Franken je Aktie aus. Das liegt über den entsprechenden Annahmen vieler seiner Berufskollegen. Der Berenberg-Analyst begründet seine Anpassungen einerseits mit der soliden Bilanz und der hohen SST-Solvenzquote, andererseits sieht er das Unternehmen kapitalintensive Lebensversicherungspolicen in einem Spezialvehikel bündeln und Teile davon verkaufen. Huttner erhofft sich in diesem Zusammenhang eine Verbesserung der SST-Solvenzquote um 25 bis 30 Prozentpunkte.

 

Als trendverstärkend erweist sich eine Kurszielerhöhung auf 445 von 430 Franken durch die Royal Bank of Canada. Analyst Kamran Hossain nimmt dabei Anpassungen im Vorfeld der anstehenden Ergebnisveröffentlichung vor. Er stuft die Aktien allerdings wie bis anhin nur mit "Sector Perform" ein.

 

Die dividendenstarken Zurich-Valoren hatten zuletzt einen schweren Stand und notieren nur unwesentlich über den Jahrestiefstkursen von Ende Januar bei 356,20 Franken. Seit Jahresbeginn errechnet sich ein Minus von knapp 3 Prozent. Dem steht ein um 11 Prozent höherer SMI gegenüber.

 

lb/ra