Zürich (awp) - Die Aktien der Zurich-Gruppe können sich am Donnerstag dem starken Abwärtssog am Gesamtmarkt nicht ganz entziehen und büssen leicht an Wert ein. Die Abgaben halten sich allerdings in Grenzen, denn der Versicherer hat zum ersten Quartal überzeugende Wachstumszahlen präsentiert.

Gegen 09.35 Uhr büssen die Papiere der Zurich 0,3 Prozent auf 444,10 Franken ein, nachdem sie noch mit leichten Gewinnen in den Handel gestartet waren. Der Gesamtmarkt bricht derweil gemessen am SMI um 2,1 Prozent ein.  

Die Zurich hat einige wenige Zahlen zur Geschäftsentwicklung im ersten Quartal vorgelegt und damit überzeugt. In der wichtigsten Sparte, der Schaden- und Unfallversicherung (P&C), wuchs der Konzern stärker als am Markt erwartet, während auch der US-Partner Farmers stark zulegen konnte und im Lebengeschäft die Kosten zur Corona-Pandemie auf ein Minimum zurückgefallen sind.

Das Geschäft habe sich für die Zurich im Startquartal "sehr vorteilhaft" entwickelt, schreibt Georg Marti von der ZKB. Dazu hätten weitere Tariferhöhungen in der Kommerzversicherung massgeblich beigetragen. Zugleich würden die Ergebnisse weder von Naturkatastrophen noch durch den Ukraine-Krieg stark belastet.

UBS-Analyst Will Hardcastle findet vor allem am kräftigen Prämienwachstum in Nordamerika Gefallen. Dabei habe die Zurich darauf hingewiesen, dass die gute Preisentwicklung noch bis ins Jahr 2023 anhalten werde, so der UBS-Analyst weiter. Seines Erachtens sucht man im Zwischenbericht vergeblich nach negativen Aspekten.

Nicht nur im P&C-Geschäft der Zurich lief es rund, auch die US-Tochter Farmers übertrifft mit den Angaben zur Prämienentwicklung die Schätzungen. Und auch die Angaben zur Solvenzquote überzeugen die Experten.

Die Zurich sei ein sicherer Hafen und könne trotz wachsender makroökonomischen Risiken die Margen weiter verbessern, urteilt JPMorgan-Analyst Kamran Hossain. Das hätten die Eckwerte zum ersten Quartal bestätigt. Der Jefferies-Experte Philip Kett zeigt sich vom starken Wachstum, der robusten Kapitaldecke und den nur noch geringen Corona-Belastungen beeindruckt.

Die Zurich-Gruppe sei gut unterwegs, ihre Ziele zu erreichen, resümiert Georg Marti. Das sei eine gute Vorlage für die neue Strategieperiode ab 2023.

mk/rw