Zürich (awp) - Die Aktien der Zurich-Gruppe sind am Donnerstag nach der Vorlage von Halbjahreszahlen fester in den Handel gestartet. Der Versicherer hat die Vorgaben der Analysten sowohl mit dem Betriebsgewinn (BOP) als auch mit dem Reingewinn klar übertroffen.

Gegen 09.30 Uhr rücken die Zurich-Papiere um 2,3 Prozent auf 399 Franken vor, während der Gesamtmarkt gemessen am SMI um 0,3 Prozent zulegt. Damit geht es mit Zurich an der Börse weiter nach oben. Vor einem Monat fiel der Kurs auch unter dem Eindruck der zu erwartenden Belastungen aus den Juli-Unwettern in Europa noch unter die Marke von 355 Franken zurück.

Doch die Unwetter-Belastung dürfte sich in Grenzen halten. Finanzchef George Quinn rechnet mit Kosten im Bereich von 150 bis 200 Millionen US-Dollar, wie er im Gespräch mit AWP erklärte. Die von der Zurich für 2021 erwartete gesamte Belastung aus Naturkatastrophen von 5 Prozentpunkten auf der Combined Ratio sei hoch aber gut verkraftbar, heisst es in Analystenkreisen.

Vielmehr verweisen Analysten auf das kräftige Wachstum der Zurich und die anhaltend gute Preisentwicklung. Das schlage nun auf die Ergebnisse des Konzerns, heisst es bei JPMorgan. Der Preisanstieg werde sich im zweiten Halbjahr fortsetzen und dürfte die inflationären Tendenzen, die bei Versicherungen allgemein zu höheren Schadenskosten führen, weiter übertreffen, so der JPMorgan-Analyst Ashik Mussadi weiter.

Auch Vontobel-Analyst Simon Fössmeier schreibt von einem starken Ergebnis. Besonders gut entwickle sich das Firmenkundengeschäft. Einzig von der gestiegenen Sterblichkeit und ihren Folgen auf die Ergebnisse der Lebensparte zeigt sich Fössmeier etwas enttäuscht.   Das Geschäft der Zurich habe sich im ersten Halbjahr, von operativen Verbesserungen getragen, sehr gut entwickelt, heisst es im Kommentar der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Dabei seien die Naturkatastrophen des Sommers in Europa kein grosses Thema, während die Schadenversicherung weitere deutliche Preissteigerungen erreicht habe.

Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet, sei der Dividendenabgang vom April trotz des starken Julis allerdings nicht wieder aufgeholt. Ausserdem lasse die starke SST-Quote in Bezug auf die künftige Dividendenpolitik hoffen.

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