Zürich (awp) - Die Zurich-Gruppe hat in den ersten neun Monaten 2021 volumenmässig deutlich zugelegt. Insbesondere in der Schadenversicherung läuft das Geschäft auf Hochtouren, auch dank höherer Tarife. Beim US-Partner Farmers führte derweil der Zukauf eines Geschäftsteils von Metlife zu einem Wachstumssprung.

In der Schaden­ und Unfallversicherung (P&C) stiegen laut Mitteilung vom Donnerstag die Bruttoprämieneinnahmen von Januar bis September um 14 Prozent auf 31,2 Milliarden US-Dollar, um Währungseinflüsse und Übernahmen bereinigt betrug das Plus 11 Prozent. Analysten hatten in etwa so viel erwartet.

Unterstützt wurde die Wachstumsdynamik im Schadengeschäft durch die höheren Prämiensätze, die rund um den Globus vor allem im Firmenkundengeschäft durchgesetzt werden konnten. Insgesamt stiegen die Prämiensätze in der Schadensparte um 8 Prozent.

Auffällig stark wuchs die Sparte mit bereinigten 15 Prozent in Nordamerika. Hier hebt die Zurich den guten Geschäftsverlauf in der Ernteversicherung hervor. Aber auch in Asien-Pazifik (+8%), in Europa (+6%) und insbesondere in Lateinamerika (+17%) legte der Versicherer kräftig zu.

Nicht ganz so gut entwickelte sich die Lebensversicherung. Im Neugeschäft nahm die Kennzahl Jahresprämienäquivalent (APE), die sich aus den neuen laufenden Prämien und 10 Prozent der Einmalprämien zusammensetzt, jedoch immerhin um 7 Prozent auf 2,75 Milliarden Dollar zu. Gut verkäuft hätten sich etwa fondsgebundene Produkte, heisst es.

Farmers mit Wachstumssprung

Stark wuchs der US-Partner Farmers Exchanges, für den Zurich Dienstleistungen erbringt und dafür Gebühren einkassiert. Begünstigt wurde das Wachstums der Bruttoprämien um 19 Prozent auf 18,2 Milliarden Dollar durch die Übernahme des US-Schaden- und Unfallgeschäfts von Metlife. Um den Zukauf bereinigt verblieb lediglich ein Plus von 7 Prozent.

Die Metlife-Übernahme treibt auch die Gebühreneinnahmen der Zurich-Tochter Farmers Management Services in die Höhe. Diese stiegen in den ersten neun Monaten um 13 Prozent auf 3,11 Milliarden Dollar, bereinigt betrug das Wachstum nur 1 Prozent.

Mit 2022-Zielen auf Kurs

Zu den Gewinnzahlen, die von den heftigen Unwetter in den USA und Europa belastet wurden, gab die Zurich im Neunmonats-Update keine Auskunft. Noch ist daher nicht klar, wie stark US-Hurrikan "Ida" auf die Rechnung drückt. Bereits bekannt sind Schadenschätzungen zu den Unwettern in Europa (150-200 Mio) sowie zum US-Wintersturm "Uri" (350 Mio).

Die versicherungstechnische Rentabilität dürfte sich trotz der Katastrophenschäden, die 3 bis 4 Prozentpunkte über dem langfristigen Durchschnitt liegen, aber weiter verbessern, heisst es im Communiqué. Und mit den bis 2022 gesetzten Ziele sei man auf Kurs, wird Finanzchef George Quinn in der Mitteilung zitiert.

Dabei bleibt der Konzern weiterhin solide kapitalisiert. Per Ende September schätzt die Zurich die Quote des Schweizer Solvenztests (SST) auf 203 Prozent. Das liegt klar über dem angestrebten Wert von mindestens 160 Prozent.

mk/uh