Washington (awp) - Der Versicherungskonzern Zurich zahlt in den USA eine Busse von 5,1 Millionen Dollar. Er hatte Versicherungsprodukte verkauft, die von US-Kunden zur Steuerhinterziehung genutzt wurden. Zurich hatte die Behörden selbst darüber informiert, wie das US-Justizdepartement (DoJ) am Donnerstagabend mitteilte.

Die Lebensversicherungstöchter Zurich Life und Zurich International Life hätten in den Jahren 2008 bis 2014 rund 420 Versicherungspolicen für US-Kunden geführt, bei denen sie keinen Nachweis über eine Deklaration bei den Steuerbehörden erhalten hätten, heisst es in der Mitteilung. Die Policen hätten einen maximalen Wert von rund 102 Millionen Dollar gehabt.

Die Zurich habe gewusst oder hätte zumindest wissen müssen, dass sie mit diesen Policen US-Steuerzahlern geholfen hätten, nicht deklarierte Vermögen vor den US-Behörden zu verstecken. Die Lebensversicherungsgesellschaften hätten es versäumt sicherzustellen, dass ihre Produkte mit US-Steuergesetzen konform seien, so das DoJ.

Speziell die Zurich International Life habe Versicherungsprodukte an US-Steuerpflichtige verkauft, deren Rückkaufswert an spezifische Investitionen gekoppelt waren. Damit habe man den Kunden eine Auswahl an speziellen Investitions-Optionen offeriert. In einigen Fällen seien die Versicherungsprodukte aus Offshore-Banken bezahlt worden.

Nach Beendigung des US-Steuerprogramms der Schweizer Banken habe die Zurich eine umfassende Untersuchung ihrer Lebensversicherungs-, Spar- und Pensionsprodukte durchgeführt. Im Juli 2015 habe der Versicherer dann das US-Justizdepartement informiert. Zurich selbst sei nie Ziel einer Untersuchung der US-Steuerbehörden gewesen. Seither habe die Zurich substanzielle Resultate der eigenen Untersuchungen an das DoJ gemeldet.

Ausserdem habe die Gesellschaft auch mit Regulatoren ausserhalb der USA zusammengearbeitet. So habe die Zurich Life vom Schweizer Finanzdepartement die Erlaubnis für die Offenlegung gewisser Informationen an das US-Justizdepartement erhalten.

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