Lausanne (awp) - Alpiq hat Luca Baroni zum neuen Finanzchef und damit auch zum Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Er tritt seine Stelle spätestens am 1. November an, wie es in einer Mitteilung von Alpiq vom Freitag heisst.

Baroni sei ein ausgewiesener Finanzexperte und profunder Kenner der Energiebranche, heisst es. Laut der Mitteilung war er unter anderem bereits CFO von Swissgrid und machte zuvor etwa beruflich Station bei der Energiedienst, bei der Watt Gruppe und der Migros. Derzeit ist er nun Finanzchef des Bahnunternehmens BLS.

Baroni tritt die Nachfolge des aktuellen Finanzchefs Thomas Bucher an. Wann dieser aus dem Unternehmen ausscheidet, steht aber laut dem Communiqué noch nicht genau fest.

Bei der BLS hat Baroni seit 2017 unter anderem den Bereich Management Services neu aufgebaut und sich für die Neuordnung der Konzernfinanzierung engagiert, wie das Bahnunternehmen in einem separaten Communiqué schreibt.

Zudem habe Baroni massgeblich dazu beigetragen, die Unstimmigkeiten im Abgeltungswesen zu klären. Im Anschluss daran habe er umgehend die Aufarbeitung der von der Eidgenössischen Finanzkontrolle bemängelten Sachverhalte aufgesetzt.

BLS in der Kritik

Das zweitgrösste Bahnunternehmen der Schweiz steht seit 2019 in der Kritik. Zunächst wurde bekannt, dass die BLS aufgrund eines fehlerhaften Zinsglättungsmodells jahrelang von Bund und Kantonen zu hohe Abgeltungen bezogen hatte.

Dann machte die Eidgenössische Finanzkommission im Nachgang zum Postautoskandal bekannt, dass auch die BLS von 2011 bis 2018 zu viel Subventionen bezogen hatte. Bahnchef Bernard Guillelmon nahm daraufhin den Hut.

Ausserdem steht die BLS aktuell auch wegen eines Umweltskandals im Kandertal unter Beschuss. Das Bahnunternehmen soll seit 2012 teilweise giftigen Altschotter in einem Steinbruch bei Mitholz gelagert haben. Die Betreiber einer nahen Fischzucht am Blausee werfen der BLS vor, die Gifte im Steinbruch seien ins Wasser gelangt und mutmasslich verantwortlich für mehrere Fischsterben in der Zuchtanlage.

tv/gab/kw/sda