Zürich (awp) - Die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank (ZKB) rechnen für das laufende Jahr mit einer kräftigeren Erholung der Schweizer Wirtschaft als bis anhin. Neu gehen sie von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 4,0 Prozent aus. Zuvor lag ihre Erwartung bei einem Plus von 3,0 Prozent. Für 2021 bestätigen sie die Prognose eines BIP-Wachstums von 3,0 Prozent.

Zwar hinterlasse die Corona-Pandemie in der Schweizer Wirtschaft tiefe Narben, doch seien diese nicht so tief wie noch vor ein paar Monaten befürchtet, schreiben die ZKB-Experten in der am Freitag veröffentlichten Publikation "Anlagen International". Im 2020 sei das BIP mit den vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gemeldeten -2,9 Prozent deutlich weniger stark geschrumpft, als einige Konjunkturauguren noch bis Mitte des letzten Jahres befürchteten hätten.

Die Schweiz sei nicht zuletzt dank des zielgerichteten Handelns der wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger im letzten Jahr mit einem blauen Auge davongekommen, heisst es weiter. Allerdings sei der Start ins neue Jahr aufgrund des partiellen Lockdowns verhagelt worden. Die BIP-Prognose für das Gesamtjahr 2021 habe man gleichwohl nach oben korrigiert.

Die BIP-Entwicklung werde einerseits von positiven Basiseffekten nach dem Einbruch der Wirtschaft im letzten Jahr gestützt, schreiben die ZKB-Ökonomen. Andererseits dürften die von der Politik in Aussicht gestellten Lockerungen der Corona-Massnahmen sowohl dem Konsum als auch den Investitionen viel Schub verleihen. Keine allzu grossen Wachstumsimpulse seien derweil von der Exportseite zu erwarten.

Die Inflationserwartungen der ZKB liegen derweil für 2021 bei 0,5 Prozent und für 2022 bei 1,0 Prozent. Bezüglich der Arbeitslosenquote wird in der Publikation im Jahresdurchschnitt mit Werten von 4,0 respektive 3,8 Prozent gerechnet.

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