WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag etwas höher geschlossen. Der heimische Leitindex ATX fand im gesamten Tagesverlauf keine klare Richtung und bewegte sich im Tagesverlauf zwischen 2778,40 und 2810,56 Punkten. Er lag damit im Tief 0,50 Prozent im Minus und in der Spitze 0,65 Prozent im Plus. Aus dem Handel ging er schließlich um 0,26 Prozent höher bei 2.799,70 Einheiten.

Der breiter gefasste ATX Prime legte 0,22 Prozent auf 2799,70 Zähler zu. Die europäischen Leitbörsen verzeichneten dagegen mehrheitlich Kursverluste. Die US-Börsen wiederum tendierten zuletzt leicht im Plus.

An den marktbestimmenden Themen hat sich international wie auch in Wien nach dem Jahreswechsel wenig geändert. "Das neue Jahr beginnt mit den gleichen Problemen wie das alte endete", schreiben die Analysten der Helaba in einem aktuellen Marktkommentar unter Verweis auf die weiter die Schlagzeilen dominierende Coronakrise. Für Verunsicherung sorgen mutierte Formen des Virus in Großbritannien und Südafrika, aber auch die Aussicht auf einen verlängerten Lockdown in Deutschland.

Verstärkt richtet sich der Blick an den Finanzmärkten außerdem auf die weitere politische Entwicklung in den USA. Die Wähler im Bundesstaat Georgia entscheiden bei zwei Stichwahlen über die künftigen Machtverhältnisse im einflussreichen US-Senat. Vom Ergebnis der Abstimmungen hängt ab, ob die Republikaner ihre Mehrheit im Senat verteidigen können oder ob die Demokraten neben dem Repräsentantenhaus künftig auch die andere Kongresskammer in Washington dominieren werden.

Datenseitig meldete die Europäische Zentralbank (EZB) für November ein Wachstum der Geldmenge M3 von 11,0 Prozent - die höchste Rate seit Februar 2008. Zudem wurde am Nachmittag bekannt, dass sich die Stimmung in der US-Industrie sich im Dezember überraschend aufgehellt hat. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) stieg auf den höchsten Stand seit August 2018.

Bei den Einzelwerten in Wien setzten sich die OMV-Aktien angetrieben von der Ölpreisrally mit einem Plus von 4,76 Prozent an die ATX-Spitze. Berichte, wonach Saudi-Arabien eine freiwillige Kürzung der Fördermenge im Februar anstrebe, hatten den Ölmarkt im Späthandel beflügelt. Der Brent-Ölpreis lag zuletzt knapp dreieinhalb Prozent im Plus.

Daneben setzte die AT&S-Aktie ihren jüngsten Höhenflug fort und ging mit einem Kurszuwachs von 4,32 Prozent als zweitstärkster ATX-Wert aus dem Handel.

Einheitlich im Minus tendierten dagegen die Bankaktien im Leitindex. Die Titel der BAWAG verloren als schwächster Wert 3,09 Prozent. Für die Anteilsscheine des Erste Group ging um 1,16 Prozent abwärts, während die Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI) geringfügige 0,12 Prozent einbüßten./dkm/sto/APA/nas