WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit klaren Abschlägen beendet. Der heimische Leitindex ATX büßte 0,81 Prozent auf 2632,17 Punkte ein, konnte sich aber zum Sitzungsende hin immer weiter von seinen Tiefstständen entfernen. Der ATX Prime verlor 0,78 Prozent auf 1338,26 Einheiten. Zentrales Thema waren zum Wochenausklang die Sorgen um das drohende Scheitern eines Handelsabkommens der EU mit Großbritannien.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hält einen Brexit-Handelspakt mit Großbritannien inzwischen für unwahrscheinlicher als einen "No-Deal" zum Jahreswechsel. Auch der britische Premierminister Boris Johnson bezeichnete einen Austritt Großbritannien aus der EU ohne Handelsabkommen erneut als "sehr, sehr wahrscheinlich". Großbritannien und die EU haben sich eine Frist bis Sonntag gesetzt. Dann soll sich entscheiden, ob ein Handelsabkommen für die Zeit ab Jänner 2021 möglich ist oder nicht.

Unter den größeren Tagesverlierer in Wien waren am Freitag Addiko, die um 4,37 Prozent tiefer schlossen. Index-Schwergewicht Erste Group büßte 2,04 Prozent ein, bei Raiffeisen Bank International waren es 0,67 Prozent. BAWAG gaben um 1,36 Prozent nach. Finanztitel waren wie schon am Vortag klar unter Verkaufsdruck.

Auch Aktien mit Bezug zur Luftfahrtbranche mussten Federn lassen

- FACC drückte es um 4,57 Prozent nach unten, beim Airline Caterer

Do&Co ging es um 0,95 Prozent bergab und Flughafen Wien fielen um 0,56 Prozent auf 26,80 Euro. Die Erste Group hat das Kursziel für die Airport-Titel von 27,3 auf 29,5 Euro angehoben und die "Hold"-Empfehlung bestätigt.

Bei Agrana senkten die Wertpapierexperten der Erste Group das Kursziel von 19,9 auf 18,0 Euro und bestätigten das Rating "Hold". Die Papiere beendeten die Sitzung nach einem überwiegend tieferen Verlauf mit einem Aufschlag von 1,23 Prozent auf 16,48 Euro. Den größten Tagesgewinn verbuchten Warimpex mit einem Aufschlag von 2,20 Prozent. Mayr-Melnhof schlossen um 1,80 Prozent fester und Marinomed zogen um 1,69 Prozent an.

Freuen dürfen sich auch die Investoren von Wienerberger: Das Unternehmen hat seine Prognose für den bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) für 2020 angehoben. Anstelle der bisher in Aussicht gestellten 480 bis 500 Millionen sind nach Unternehmensangaben nun rund 545 Millionen Euro in Sicht. Zudem stellte der Konzern Zukäufe in Aussicht, ohne hier aber Details zu nennen. Die Aktien reagierten mit einem kräftigen Kursplus von 1,93 Prozent./kat/ste/APA/nas