PARIS/LONDON (awp international) - Europas Börsen haben sich am Dienstag etwas freundlicher als zum lethargischen Wochenbeginn präsentiert. Da die Konjunkturhilfen der US-Regierung gegen die Folgen der Corona-Pandemie immer noch auf sich warten lassen, hielt sich die Kaufbereitschaft aber in Grenzen. Zudem heizte US-Präsident Donald Trump mit einer schwarzen Liste für weitere Firmen aus dem Umfeld von Huawei den Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China weiter an.

Die wichtigsten europäischen Aktienindizes schüttelten ihre anfängliche Schwäche ab: Gegen Mittag schaffte der EuroStoxx 50 einen Kursanstieg von 0,44 Prozent auf 3320,45 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,33 Prozent auf 4988,43 Punkte hoch. Der britische FTSE 100 gewann 0,19 Prozent auf 6139,16 Zähler.

Auch die meisten Branchenindizes des marktbreiten Stoxx Europe 600 , die im frühen Handel sämtlich im roten Bereich notiert hatten, schafften die Wende. Am besten schlugen sich die Kursbarometer der zuletzt gebeutelten Reise- und Freizeitindustrie mit einem Plus von fast einem Prozent. Einzig die Indizes der Finanzdienstleister und der Medienunternehmen blieben knapp in negativem Terrain.

BHP-Titel büssten in London mehr als anderthalb Prozent ein, nachdem der Rohstoffkonzern Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt hatte. Rückstellungen für die Kündigung von Stromverträgen, Kosten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie Entschädigungen wegen einer Staudammkatastrophe in Brasilien liessen den Gewinn schrumpfen, der die Analystenerwartungen verfehlte. Auch die angekündigte Dividende blieb etwas hinter den Schätzungen zurück.

Beim Augenheilkunde-Spezialisten Alcon mussten die Anleger nach dem positiven Vortag einen Kursrückgang von knapp anderthalb Prozent verkraften - damit waren die Papiere Schlusslicht im Swiss Market Index (SMI) . Die Schweizer legen nach Börsenschluss Zahlen vor. Analysten gehen davon aus, dass das zweite Quartal ein schwieriges war.

Dagegen setzten sich Geberit-Titel mit fast zwei Prozent Plus an die SMI-Spitze. Der Sanitärtechnikkonzern zeigte sich nach bereits bekannten Halbjahresumsatzzahlen auch beim Gewinn krisenfest und übertraf die Erwartungen der Analysten./gl/jha/