PARIS/LONDON (awp international) - Überraschend gute Konjunkturdaten haben die grossen Börsen Europas am Mittwoch gestützt. Zu deutschen Aktien allerdings gab es im bisherigen Tagesverlauf allerdings aufgrund technischer Probleme keine Xetra-Kurse und auch keinen Dax-Stand . Wie die Deutsche Börse zuletzt mitteilte, soll der Handel auf der Xetra-Plattform gegen Mittag wieder laufen.

Am späten Vormittag legte der EuroStoxx 50 um 0,31 Prozent auf 3244,12 Punkte zu. In Paris gab der französische Leitindex Cac 40 zuletzt um 0,16 Prozent auf 4927,87 Punkte nach. Der britische FTSE 100 stieg um 0,18 Prozent auf 6181,84 Zähler.

Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets sprach von einer Seitwärtsphase, in der sich die Börsen derzeit befänden. Daher sei es schwer abschätzbar, wie es weitergehen werde. Anleger sollten jederzeit auf abrupte Änderungen gefasst bleiben, riet er.

Die aktuellen Daten zur Stimmung in der Industrie der Eurozone und auch Grossbritanniens fielen für den Monat Juni in einer zweiten Schätzung positiv auf. Die Erholung nach den Corona-Lockdowns setzt sich fort und auch deutlicher als von Experten erwartet. In Grossbritannien gab es zudem wieder Wachstumssignale. Ausserdem erwartet das Münchener Ifo-Institut für die zweite Jahreshälfte einen kräftigen Aufschwung der deutschen Wirtschaft. Bis Ende 2021 könnte sie wieder ihre Leistung von Ende 2019 erreicht haben, hiess es zudem.

Bevor am Nachmittag die Stimmungsdaten aus der US-Industrie erwartet werden sowie die US-Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP, die als wichtiger Indikator für den offiziellen monatlichen Bericht am Freitag gelten, standen in Europa nur wenige Einzelwerte im Blick.

Im Branchentableau verbuchte der Öl- und Gassektor im Sog steigender Ölpreise mit plus 0,53 Prozent Gewinne. Mit minus 0,4 Prozent zeigte sich indes der Autosektor mit am schwächsten. Michelin indes waren nur optisch schwach, denn der Reifenhersteller wird an diesem Tag um die Dividende für 2019 bereinigt gehandelt. Im Zuge von Covid-19 hatte er sie auf 2,00 Euro je Anteilsschein gesenkt.

Die Papiere von Airbus sanken in Paris um 1,0 Prozent. Der Flugzeugbauer will wegen der durch Covid-19 ausgelösten Luftfahrt-Krise weltweit 15 000 Stellen streichen, um die langfristige Zukunft des Konzerns zu schützen. Auch die Fluggesellschaft Air France-KLM will Medienberichten zufolge wohl Tausende Stellen abbauen. Die Papiere legten in Amsterdam um 1,2 Prozent zu.

Smith & Nephew gewannen im "Footsie" nach einem Zwischenbericht des Medizintechnikkonzerns zum Quartalsverlauf rund 5 Prozent. Die Aktien der Supermarktkette Sainsbury indes traten nach Aussagen zum Umsatz mit minus 0,1 Prozent nahezu auf der Stelle. Zudem gewannen die Anteilsscheine von B&M am Londoner Aktienmarkt nach der Vorlage von Zahlen 5,0 Prozent. Die Analysten der Citigroup lobten, dass der Umsatz im ersten Geschäftsquartal der Einzelhandelskette die höchsten Erwartungen übertroffen habe./ck/mis