TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (awp international) - Die Anleger an den Börsen Asiens bleiben hin- und hergerissen zwischen Fortschritten im Kampf gegen die Corona-Pandemie und Bedenken wegen des jüngsten Anstiegs der Anleiherenditen.

Während es in Tokio für den japanischen Leitindex Nikkei 225 um rund ein halbes Prozent auf 30 156 Punkte aufwärts ging, fiel der CSI-300-Index mit den 300 grössten Unternehmen, die an Chinas Festlandsbörsen gelistet sind, zuletzt um mehr als drei 3 Prozent. In Hongkong gab der dortige Leitindex Hang Seng zuletzt knapp ein Prozent nach. In Australien ging es moderat nach unten.

Angesichts zuletzt - insbesondere in den längeren Laufzeiten - gestiegener Anleiherenditen sorgen sich Investoren, dass die Inflation eventuell zu schwungvoll zurückkehren könnte. Analyst Mohit Kumar vom Investmenthaus Jefferies sieht die Finanzmärkte daher vor einer wichtigen Woche. Sollten die Anleiherenditen - anders als von ihm erwartet - weiter deutlich anziehen, könnte das die Aktienmärkte anfällig machen.

Denn: Bei höheren Renditen könnten Anleihen langsam wieder zu einer Alternative zu Aktien werden. Zudem müssten höhere Renditen in die Bewertung von Aktien eingepreist werden, was auf den Kursen lasten würde. Auch könnte die Finanzierung für Unternehmen teurer werden, was auf den Gewinnen lasten würde.

Das überschattet aktuell die Fortschritte bei den Corona-Impfungen. So könnte der Corona-Impfstoff von Biontech /Pfizer einer unveröffentlichten Publikation zufolge auch vor einer Infektion mit dem Erreger schützen. Bislang gab es nur Erkenntnisse, inwiefern das Mittel vor Erkrankungen schützt. Bei einem Schutz vor Infektionen könnten Regierungen bei einem Ende der Lockdowns schneller agieren, so die Hoffnung. Denn wäre das Risisko sehr gering, dass Geimpfte die Viren verbreiten, ohne es zu bemerken./mis/eas