TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (awp international) - Asiens wichtigste Börsen haben am Freitag erneut Verluste verzeichnet. Damit setzte sich die schwache Tendenz vom Vortag fort. Auf Wochensicht liegen die grossen Börsen der Region im Minus. Allerdings relativieren sich die Abgaben angesichts der starken Entwicklung der Vormonate. So notierte etwa der Tokioter Leitindex Nikkei 225 Anfang November noch im Bereich von 23 000 Punkten, liegt nun aber bei über 27 000 Punkten.

Die leichten Gewinne an der Wall Street vermochten die asiatischen Märkte nicht zu stützen. Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda führte dies auf die während des Handels in Asien wieder gesunkenen US-Futures zurück. Das habe Zweifel an der Nachhaltigkeit der Stabilisierung der Wall Street aufkommen lassen. Vor dem Wochenende hätten die Anleger daher Vorsicht walten lassen. Die zahlreichen Konjunkturdaten der Region hätten sich unterdessen kaum bemerkbar gemacht.

Die Marktstrategen der Deutsche Bank führten die Verluste in Asien auch auf Signale vom chinesischen Geldmarkt zurück. Hier sei der Overnight-Satz so stark gestiegen wie seit sechs Jahren nicht mehr, hiess es in einem Kommentar. Hintergrund sei unter anderem Liquiditätsbedarf chinesischer Banken für Steuerzahlungen gewesen. Zudem sei eine Liquiditätsspritze der Zentralbank Chinas geringer als erwartet ausgefallen.

In Japan verlor der Tokioter Leitindex Nikkei 225 1,89 Prozent auf 27 663,39 Punkte. Der CSI-300-Index mit den grössten Unternehmen der Festlandbörsen fiel um 0,47 Prozent auf 5351,96 Punkte. Der Hang Seng notierte zuletzt 0,34 Prozent schwächer mit 28 454,26 Punkten./mf/jha/