FRANKFURT (awp international) - Die Anleger bleiben zu Wochenbeginn vor wegweisenden Ereignissen in Deckung. In der Corona-Krise zeichnen sich in Deutschland weitere Verschärfungen ab und in den USA rückt die Machtübergabe näher. Vor diesem Hintergrund dürfte der am Freitag schon von Gewinnmitnahmen geprägte Dax nochmals ein paar Punkte verlieren. Der X-Dax wies eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt auf ein Minus von 0,35 Prozent auf 13 740 Punkte hin.

Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird zu Wochenbeginn nochmals schwächer erwartet. In New York hatte der Leitindex Dow Jones Industrial seine Verluste am Freitag nach dem Handelsschluss in Europa letztlich auch nicht reduzieren können. Impulse von dort fehlen an diesem Montag. Zwei Tage vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Joe Biden wird am Martin Luther King Day in den Vereinigten Staaten nicht gehandelt.

Bund und Länder wollen an diesem Dienstag über die Corona-Lage in Deutschland beraten. Es wird damit gerechnet, dass weitere Massnahmen ergriffen werden. "Die Anleger hinterfragen jetzt einmal mehr, ob die aktuellen Börsenkurse tatsächlich gerechtfertigt sind", erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. Die vom Dax zu Jahresbeginn überschrittenen 14 000 Punkte seien jedenfalls erst einmal Geschichte.

Positives zu vermelden gab es am Montag aus China. Trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie hat die dortige Wirtschaft 2020 ein deutliches Wachstum geschafft, das über den Erwartungen lag. Chinas Wirtschaft legte im vierten Quartal im Vorjahresvergleich um 6,5 Prozent zu. In Asien war es daraufhin am Montag zumindest an den Börsen in Shanghai und Hongkong nach oben gegangen.

Auf Unternehmensseite werden die Blicke langsam in Richtung Berichtssaison gelenkt, die am Freitag in den USA mit ersten Zahlen grosser Banken eingeläutet wurde. Am Montag rückten hierzulande vor allem Nebenwerte in den Mittelpunkt. Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank hat die Lockdowns im vergangenen Jahr mit höheren Risikovorsorgen und roten Zahlen zu spüren bekommen. Die Aktien büssten vorbörslich 4,3 Prozent ein.

Der Finanzdienstleister Hypoport dagegen hat im Corona-Jahr 2020 mit seinem Finanzierungsmarktplatz Europace deutlich zugelegt, was das Volumen an Transaktionen betrifft. Konzernchef Ronald Slabke zeigt sich auch für das laufende Jahr optimistisch. Den Aktien half dies unweit ihres Rekords aber nicht, sie verloren vorbörslich ein halbes Prozent an Wert.

Der dritte Nebenwert im Bunde mit neuen Aussagen zur Geschäftsentwicklung ist die Deutsche Beteiligungs AG , die für das abgelaufene Quartal mit deutlich mehr Gewinn als ein Jahr zuvor rechnet. Hier sprach die Baader Bank in einem ersten Kommentar von einem starken Auftakt in das neue Geschäftsjahr. Die Anteile wurden davon auf der Handelsplattform Tradegate um fast zehn Prozent nach oben katapultiert.

Ansonsten zogen noch einige Analystenkommentare die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Goldman Sachs empfiehlt die Infineon -Aktien auf dem bereits höchsten Niveau seit 20 Jahren jetzt zum Kauf. Hier legten die Papiere vorbörslich 0,7 Prozent zu. Beim Aromenhersteller Symrise war nach gleich zwei Abstufungen durch Morgan Stanley und die Societe Generale das Gegenteil der Fall, hier sank der Kurs um zwei Prozent./tih/jha/