FRANKFURT (awp international) - Nach dem schwachen Donnerstag zeichnet sich im Dax ein stabiler Wochenausklang ab. Der X-Dax lässt am Freitag einen Start bei 15 642 Punkten und damit 0,08 Prozent über dem Schlusskurs vom Vortag erwarten. Damit würde der Leitindex sein bisheriges Wochenminus wieder leicht auf 0,3 Prozent reduzieren. Der EuroStoxx hingegen wird am Freitag knapp im Minus erwartet.

Aus Sicht von Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners hat der Vortag eines eindrucksvoll gezeigt: "Sobald es im Dax um mehr als 100 Punkte nach unten geht kommen Käufer zurück in den Markt:" Ein "gewisses Kaufinteresse" sei also da. Nur eben nicht im Bereich des Allzeithochs. Ein ganz grosser Rückschlag sei demnach momentan unwahrscheinlich. Am Freitag steht auch der kleine Verfall an den Terminbörsen an. Die Auswirkungen davon hält der Experte für überschaubar.

Die Chartexperten der Helaba würden den Dax erst im Bereich unter 15 500 Punkten kritischer betrachten, sie sehen es ähnlich wie Altmann. "Da der Dax in den letzten Wochen Rücksetzer immer wieder zügig ausbügeln konnte, wäre es wohl verfrüht, auf einen nachhaltigen Abwärtsimpuls zu setzen", hiess es von Seiten der Landesbank.

Die Vorgaben für den Dax sind am Freitag nichts eindeutig. Im US-Handel fielen vor allem die Technologie-Indizes mit einem Rücksetzer von ihren Rekordniveaus auf. Der Dow Jones Industrial ging aber solide aus dem Handel, wenngleich er seinem Mai-Rekord weiter nicht gefährlich werden konnte. In Asien bot sich am Morgen auch kein einheitliches Bild.

Die vorbörslich wohl interessanteste Aktie ist am Donnerstag Jenoptik , der Kurs zog hier auf der Handelsplattform Tradegate um mehr als sechs Prozent an. Der Technologiekonzern wird nach einem Rekordquartal optimistischer für das laufende Jahr, indem er seine Ziele sowohl für den Umsatz als auch die operative Marge anhob.

Die Puma-Aktien steuern derweil im Tradegate-Handel nach oben, sie gewannen dort im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs ein Prozent. Der Sportartikelkonzern hatte am Morgen vorläufige Ergebnisse für das zweite Quartal vorgelegt und den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben.

Neue Nachrichten gab es auch bei Ceconomy . Der Elektronikhändler will seine Aktionäre womöglich erneut über die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding abstimmen lassen. Probleme mit dem Deal und der nicht mehr haltbare ursprüngliche Zeitplan waren vor gut einer Woche schon bekannt geworden. Nachdem die Aktie am Vortag nochmals um vier Prozent abgerutscht war, blieb sie nun vorbörslich stabil.

Als spannend empfanden Börsianer auch die Nachricht, dass sich in den USA im Chipsektor eine milliardenschwere Übernahme anbahnen könnte. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" soll Intel die Fühler ausstrecken nach dem Auftragsfertiger Global Foundries. Dies sei grundsätzlich nicht verkehrt für die Stimmung im Sektor, sagte ein Händler. Der Kurs des deutschen Chipkonzerns Infineon verhielt sich vorbörslich jedoch nicht auffällig./tih/jha/