FRANKFURT (awp international) - Vor den mit Spannung erwarteten Inflationsdaten aus den USA und geldpolitischen Signalen der Europäischen Zentralbank (EZB) wird der Dax am Donnerstag leicht höher erwartet. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Xetra-Beginn ein Plus von 0,16 Prozent auf 15 606 Punkte. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnet sich eine Eröffnung von plus 0,2 Prozent ab.

Am Mittwoch war der Dax zwischenzeitlich deutlich von seinem Rekord vom Montag bei 15 732 Punkten zurückgefallen. Mit dem Rutsch auf fast 15 500 Punkte hat er eine wichtige Chartunterstützung erfolgreich getestet.

Experten gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Kurs trotz einer wirtschaftlichen Erholung und steigender Inflation beibehält. Die Wertpapierkäufe des Corona-Krisenprogramms Pepp sollten laut einer Mehrheit von Volkswirten vorerst mit unverändertem Tempo fortgesetzt werden.

Analysten dürften aber auf die Projektionen der Notenbank achten - und wie stark die EZB ihre Inflationsprognosen anheben wird. Die Zentralbank gibt ihre Entscheidungen um 13.45 Uhr bekannt - ab 14.30 Uhr werden diese von ihrer Präsidentin Christine Lagarde in einer Pressekonferenz erläutert. Zu dieser Uhrzeit werden dann auch die US-Verbraucherpreise veröffentlicht.

Börsianern zufolge können diese zwei Ereignisse wegweisend sein für den weiteren Verlauf am Aktienmarkt. Jedes für sich habe das Potenzial, die Börsen deutlich zu bewegen, sagte dazu der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Eine hohe Inflation sei in den Kursen bereits eingepreist. Sollte der Preissprung allerdings noch höher ausfallen als gedacht, könnte dies die Börsen empfindlich treffen.

Ein Anstieg der US-Verbraucherpreise im Monatsvergleich um bis zu 0,5 Prozent könnte "Grünes Licht für Business as usual" geben, sagte Marktanalyst Jeffrey Halley von Oanda angesichts der Zinssorgen vieler Anleger. Eine Bestätigung des Vormonatswertes von 0,8 Prozent könne dagegen heftige Gewinnmitnahmen auslösen.

Bei den Einzelwerten am Aktienmarkt lohnt der Blick auf Aixtron . Eine Reihe von kurzfristig verbuchten Grossaufträgen lässt den LED- und Chipindustrieausrüster noch optimistischer auf das Jahr blicken. Für das zweite Quartal erwartet der Konzern Auftragseingänge "auf dem hohen Niveau" des ersten Jahresviertels. Auch für den Rest des Jahres sei mit einer starken Kundennachfrage zu rechnen, hiess es zur Begründung der erhöhten Prognose weiter. Auf Tradegate standen die Anteile vorbörslich 0,4 Prozent höher verglichen mit dem Xetra-Schluss.

BMW wurden von Stifel abgestuft. Die Aktien gaben auf Tradegate um ein Prozent nach zum Xetra-Ende. Nach der Kursrally seien sie nun höher bewertet als andere Autobauer, hiess es dazu.

Die Papiere des Aussenwerbekonzerns Ströer gewannen auf Tradegate 2,8 Prozent zum Xetra-Schluss. Die US-Bank Morgan Stanley hatte sie auf "Overweight" hochgestuft./ajx/fba