FRANKFURT (awp international) - Mit moderaten Gewinnen dürfte der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte in den Handel gehen. Die letztlich starken US-Börsen sollten ebenso etwas Rückenwind verleihen wie die tendenziell positiven Vorgaben aus Asien. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Stunde vor Xetra-Beginn ein Plus von 0,3 Prozent auf 15 597 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird am Mittwoch ebenfalls 0,3 Prozent höher erwartet.

An der Wall Street hatten gute Unternehmenszahlen am Vorabend die Sorgen der US-Aktienanleger vor den Folgen der Ausbreitung der Coronavirus-Variante Delta zurückgedrängt. Die wichtigsten US-Indizes hatten fast auf Tageshochs geschlossen. In Asien blieb die Regulierungsoffensive Chinas das zentrale Thema, nachdem am Vortag Anbieter von Online-Spielen ins Rampenlicht gerückt waren. Am Markt hiess es, der Ton sei hier mittlerweile wieder etwas milder geworden.

In Deutschland rücken weitere Unternehmenszahlen ins Blickfeld. Hierzulande müssen unter anderem Zahlen der Commerzbank , von Siemens Energy oder Hugo Boss verarbeitet werden. Im Tagesverlauf folgen die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor aus Europa und den USA, wo auch der ADP-Bericht als Vorbote für den Arbeitsmarktbericht am Freitag ansteht.

Die Probleme bei der Windanlagen-Tochter Siemens Gamesa gaben dem Energietechnikkonzern Siemens Energy (ENR) im dritten Geschäftsquartal einen erheblichen Dämpfer. So rutschte das Unternehmen wieder in die Verlustzone. Zudem nannte Siemens Energy ein pessimistischeres Ergebnisziel für das Geschäftsjahr 2020/21. Der verdüsterte Ausblick habe nicht überrascht, sei aber definitiv nicht positiv, kommentierte ein Händler in einer ersten Reaktion. Siemens Gamesa bleibe ein Schwachpunkt, anstatt der Wachstumstreiber bei ENR zu sein. Auf der Handelsplattform Tradegate fielen die ENR-Papiere um 1,7 Prozent.

Die Commerzbank rutschte im zweiten Quartal 2021 wegen des teuren Konzernumbaus in die roten Zahlen. 527 Millionen Euro Verlust standen unter dem Strich in den Büchern. Ein Jahr zuvor hatte die Bank im Zeitraum April bis einschliesslich Juni noch 183 Millionen Euro verdient. Die Commerzbank erklärte den Quartalsverlust unter anderem damit, dass Aufwendungen in Höhe von 511 Millionen Euro für den seit Jahresbeginn laufenden Konzernumbau gebucht wurden. Auf den ersten Blick seien die kennziffern schlechter als jene der Deutschen Bank, sagte ein Händler am Morgen. Die Aktien stiegen auf Tradegate um 0,2 Prozent.

Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall erzielte im ersten Halbjahr ein Rekordergebnis. Das operative Ergebnis habe sich auf 191 Millionen Euro nahezu verdoppelt, teilte das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss überraschend mit. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um 9 Prozent. An seinem Jahresausblick ändert der Konzern trotz der positiven Entwicklung nichts. Die Rheinmetall-Titel stagnierten auf Tradegate.

Die anhaltende Erholung der Automärkte und gute Geschäfte im Wassermanagement treiben den Verbindungstechnik-Spezialist Norma weiter an. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal aus eigener Kraft um 53 Prozent. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) betrug 36,1 Millionen Euro nach einem Verlust von 24,6 Millionen Euro im Vorjahr. Die Norma-Anteilsscheine gewannen auf Tradegate 0,2 Prozent./edh/eas