FRANKFURT (awp international) - Die Furcht vor den Folgen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus verstärkt den Druck auf den deutschen Aktienmarkt. Selbst nach den herben Verlusten der vergangenen vier Börsentage - insgesamt fast 1000 Dax-Punkte - zeichnet sich am Aschermittwoch für den Dax noch immer keine Erholung ab. "Et es net joot jejange", sagte David Iusow vom Broker IG Markets in Anspielung auf das rheinische Grundgesetzt "Et hett noch emmer joot jejange".

Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte rund eine Stunde vor der Eröffnung ein Minus von knapp einem Prozent auf 12 674 Punkte. Damit rückt die 200-Tage-Linie bei 12 635 Punkten immer näher. Sie gilt als Indikator für den längerfristigen Trend. Letztmals lag der Dax Ende August 2019 unter dieser Linie. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird derweil ebenfalls schwächer erwartet.

In New York waren die Kurse am Dienstag abermals auf Talfahrt gegangen und die Börsen Asiens meldeten am Morgen Verluste. In Deutschland gibt es weitere Infektionen mit dem Virus und in Brasilien wurde ein erster Fall bekannt. Das in Europa besonders betroffene Italien fürchtet durch die Viruskrise den Sturz in die Rezession.

Die Analysten der Investmentbank Credit Suisse raten Anlegern, Aktienanlagen angesichts der steigenden Schwankungen am Markt abzusichern. Analyst Marko Kolanovic von JPMorgan wies darauf hin, dass an den Kreditmärkten die Preise für Absicherungen gegen Ausfälle von Schuldnern zuletzt stark gestiegen seien. An den Finanzmärkten gilt das als verlässlicher Hinweis auf zunehmende konjunkturelle Risiken.

Angesichts des tristen Umfelds treten Nachrichten zu Unternehmen in den Hintergrund. Aktien von HeidelbergCement verloren im vorbörslichen Handel gut ein Prozent, belastet von einer gestrichenen Kaufempfehlung seitens Goldman Sachs. Papiere der Aareal Bank gaben nach der Veröffentlichung von teils besser als gedachten Quartalszahlen nur leicht nach./bek/mis